Der Niedersächsische Unternehmerinnentag 2015

„Selbstständig im Handwerk“ – so lautete das Motto des diesjährigen Niedersächsischen Unternehmerinnentag 2015, das was wir auf Stadtgame täglich haben. Das Thema Mädchen und Frauen in Handwerksberufen ist leider immer noch so, dass eben viel Nachholbedarf herrscht. Dabei hat sich in den letzten Jahren schon sehr viel getan. Auf der diesjährigen Tagung gab es verschiedene Experten und Expertinnen, die zu dem Thema gesprochen haben.

Es ging um unterschiedliche Bereiche, die mit dem Thema zusammenhängen. Führungsmethoden und Nachhaltigkeit, Social Media und auch die besten Praktiken von erfolgreichen Geschäftsideen. Es ging um Handwerkerinnen und auch Start-ups, die von Frauen ins Leben gerufen wurden. Was muss noch getan werden? Wo gibt es bereits Erfolge? Von morgens bis zum Nachmittag wurde viel gesprochen und diskutiert. Ein Einblick in die Konferenz gibt es in diesem Artikel.

Der Unternehmerinnentag fand in Hannover statt

Passenderweise fand der Unternehmerinnentag 2015 in der Landeshauptstadt Hannover statt. Am 28. November 2015 wurde er veranstaltet und fing schon morgens um 9:30 Uhr an. Über mehrere Stunden bis 16:30 Uhr wurde er durchgeführt, dahinter stand die Nachfolgemoderation der Handwerkskammer. Als Ort der Veranstaltung wurde das Neue Rathaus gewählt.

Es gab ein volles Programm, das sich in Themenblöcke aufgeteilt hat. Dabei gab es natürlich viele sachliche Themen, zwischendurch aber auch etwas Erheiterung durch einen Poetry Slam. Es fanden zudem auch Veranstaltungen parallel statt. Einmal im Mosaiksaal des Neuen Rathauses und daneben noch in der Globelinsaal Beratungslounge.

Das Programm des Unternehmerinnentag

Zunächst gab es um 9:30 Uhr die Registrierung der Teilnehmer, dabei lief dann auch schon der Empfang. Die Gesamtmoderation des Unternehmerinnentages wurde von Ilka Groenewald übernommen. Um 10:00 Uhr gab es die offizielle Begrüßung. Dazu sprachen Sabine Tegtmeyer-Dette, die 1. Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover ist, außerdem Daniela Behrens, die Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ist, und Dr. Ing. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer hannoverimpuls GmbH.

Um 10:30 Uhr folge ein Impulsvortrag von Angela Elis, Moderatorin und Buchautorin aus Freiburg, zum Thema „Erfolgreiche Frauen als Vorbilder – Über die Pionierin Bertha Benz“. Danach folgte ein Podiumstalk, der „Wie tickt das Handwerk? – (Heraus-)Forderungen für Unternehmerinnen im Hier & Jetzt zum Thema hatte. Mit dabei waren Martina Jahn, Annette Albinus, Susan Jäger, Dipl. Ing. Dipl.- Oec. Dietmar Rokahr, Dr. Hildegard Sander und Brigitte Seefeld. Es folgte die Mittagspause, in der natürlich auch das Netzwerken begann.

Nach dem Mittag begannen unterschiedliche Stränge des Tages. Im Mosaiksaal ging es mit einem Poetry Slam weiter, bei dem Ninia Binias ihre Kunst zum Besten geben konnte. In der Beratungslounge gab es zunächst eine Kurzberatung für Interessierte, die Fragen haben. Dort ging es dann im weiteren Verlauf des Tages mit den Themenblöcken „Gründung – Sicherung – Nachfolge“, „Möglichkeiten der Selbstständigkeit, Netzwerke und Vereinbarkeit“, „Rechtliche Fragen im Paragraphen-Dschungel“, „Rund um Steuern“ und „Finanzierungsmodelle“ weiter.

Im Mosaiksaal gab es ebenfalls noch mehrere Veranstaltungen. Das waren „Nachhaltigkeit: Phrase oder gelebte Effizienz? – Wegweiser für die wirtschaftliche Zukunft“, „Praxisbeispiele: drei erfolgreiche Geschäftsmodelle“, „Wie geht Führung? Zeichen setzen in der Betriebskultur“ und „Gewusst wie: Online-Marketing mit Social Media“. Um 16:30 Uhr endete die Veranstaltung mit dem Ausklang.

Frauen in Handwerksberufen

Nun könnte man natürlich einmal mehr die grundsätzlichen Fragen stellen, ob es überhaupt einen solchen Tag braucht. Letztendlich wohl schon, denn nach wie vor sind Frauen in Handwerksberufen unterrepräsentiert. Dabei gibt es dort tolle Berufschancen, ob nun in bestehenden Betrieben oder auch über den Weg der Selbstständigkeit.

Letzteres war auch das Kernthema des diesjährigen Unternehmerinnentag. Betont wurde auf der Tagung auch, wie wichtig es ist, dass es weibliche Vorbilder gibt, durch die sich junge Mädchen inspiriert fühlen können. Eine Zahl macht deutlich, dass noch Luft nach oben ist: Nur 22 Prozent der Betriebe werden von Frauen geleitet.

Auch heute noch wird mit Handwerk meist Männlichkeit verbunden, was natürlich auch daran liegt, dass es meistens Männer in der Vergangenheit gewesen sind, die diese Berufe ausgeführt haben. Dabei geht es gar nicht darum, mit Zwang Frauen in solche Betriebe zu locken, sondern die Vorzüge der Berufe zu zeigen. Außerdem herrscht Fachkräftemangel und so ergeben sich gute Zukunftschancen für jene, die nach Ausbildungsplätzen suchen. Frauen müssen selbstbewusst an die Sache herangehen und können auch für frischen Wind in den Betrieben sorgen. Wichtig ist dabei auch das Thema von Kindern, da häufig Beruf und Familie schwer für Frauen unter einen Hut zu bringen sind. Bei der Unternehmerinnentagung gab es übrigens auch eine Kinderbetreuung.

Fazit zum Niedersächsische Unternehmerinnentag

Es gibt viele Gründe, warum mehr Frauen in Handwerksberufen arbeiten sollten. Und es gibt viele Gründe, warum das derzeit nicht der Fall ist. Beides wurde auf dem Niedersächsischen Unternehmerinnentag 2015 angesprochen. Im Kern stand dabei auch der Wunsch nach Selbstständigkeit, der gerade im Handwerk möglich ist, aber noch zu oft von Frauen nicht umgesetzt wird. Vorbilder braucht es, damit auch junge Mädchen Lust auf die Berufe bekommen und sehen, welche tollen Arbeitsmöglichkeiten sich dort ergeben. In mehreren Vorträgen und Diskussionen wurden verschiedene Themen dazu besprochen. Der Unternehmerinnentag fand im Neuen Rathaus in Hannover statt.