Treasure Island: Review zum Piratenspiel „Die Schatzinsel“
Vielleicht gehört diese Geschichte zu den berühmtesten Romanen der Welt und aller Zeiten. Die Rede ist von “Die Schatzinsel”, die der schottische Autor Robert Louis Stevenson im 19. Jahrhundert geschrieben hat. Die Geschichte um Jim Hawkins, Long John Silver und die legendäre Schatzinsel ist weltberühmt. Sie wurde mehrfach verfilmt und wird immer wieder in Medien und der Kunst aufgegriffen. Da machen auch Videospiele keine Ausnahme.
2008 hat sich das Entwicklerstudio Radon Labs aus Berlin an diese Aufgabe gewagt und schuf das Spiel “Treasure Island”. Dabei hat man die berühmte Vorlage in das Point-and-Click-Genre verfrachtet. Das sieht gut aus, spielt sich auch größtenteils nicht schlecht, hat aber leider auch einige Schwächen. Worum es in diesem Spiel geht, wie es gespielt wird und ob es sich heute noch lohnt, gibt es in diesem Review nachzulesen.
Die Schatzinsel als Videospiel
Es gibt wenige Geschichten, die noch berühmter als die Schatzinsel sind. Der Schatzinsel Roman stammt von Robert Louis Stevenson und gehört schon seit langer Zeit zur Weltliteratur. Umso interessanter ist es da, dass man mit dem Spiel “Treasure Island” diese Geschichte nachspielen kann.
Darum geht es in diesem Spiel
“Die Schatzinsel” ist die Vorlage für dieses Spiel. Als Spieler übernimmt man die Rolle von Jim Hawkins, den man durch diese spannende Welt steuert. Es handelt sich um ein Point-and-Click-Spiel. Das bedeutet, dass man an die gewünschte Stelle klickt, an die die Spielfigur gehen soll.
Es gibt verschiedene Dinge in jedem Szenario, mit denen man interagieren kann. Dazu gehören auch andere Figuren, mit denen Dialoge geführt werden können. So erfährt man im Laufe des Spielens immer mehr Informationen, aus denen sich die Geschichte entwickelt. Zudem müssen viele Rätsel gelöst werden, wobei der Schwierigkeitsgrad als eher einfach angesehen werden kann.
Die Geschichte von Treasure Island
Kenner der Schatzinsel können sich darauf freuen, viele bekannte Orte und Namen in diesem Spiel zu entdecken. Wer die Vorlage nicht kennt und auch noch keine Verfilmung davon gesehen hat, der kann sich auf eine wirklich klassische Schatzsuche freuen, bei der man den jungen Jim Hawkins begleitet. Der wird nämlich in eine spannende Schatzsuche verstrickt, in der es um den Schatz des berühmten Captain Flint geht.
Dabei trifft Hawkins auf Long John Silver, der es auch auf den Schatz abgesehen hat. Die Schatzinsel ist eine waschechte Abenteuergeschichte, die bis zum Ende spannend bleibt. Im Spiel muss man sich selbst auf die Suche begeben, Gefahren überwinden und viele Rätsel lösen.
Treasure Island Videospiel Grafik und Sound
Adventure-Spiele leben oftmals von einem Stil, der nicht selten in eine Retro-Richtung geht. Stadtgame lässt grüßen. Nicht so aber “Treasure Island” von Radon Labs. Das Spiel hat eine schöne 3D-Grafik, die für ihre Zeit auch wirklich sehr ansehnlich gewesen ist. Natürlich ist die Grafik über die Jahre etwas altbacken geworden, doch wer nicht gerade ein ultra realistisches Aussehen erwartet, der wird immer noch seinen Spaß haben können.
Klanglich darf man sich zum einen auf passende Abenteuer-Musik freuen, die nichts von ihrem Charme verloren hat, und zum anderen auf die entsprechenden Geräusche, die durch die Interaktion entstehen. Zudem hat das Spiel eine vollständige deutsche Sprachausgabe für die Dialoge.
So wird Treasure Island gespielt
Da es sich um ein Point ‘n’ Click Adventure handelt, wird es im Grunde genauso gespielt, wie alle anderen Spiele dieses Genres. Alles wird mit der Maus gesteuert. So bestimmt man, wohin die Figur geht, womit sie interagiert und was sie als nächstes tun soll. Wichtig ist in Treasure Island, dass man sehr aufmerksam ist. Es gilt Rätsel zu lösen, aber auch Informationen zu sammeln, die es von den verschiedenen Charakteren gibt. Auf diese Weise kann man sich immer weiter durch die Geschichte spielen, bis schließlich der Schatz gefunden wird. Zwischensequenzen sorgen dafür, dass die Geschichte sehr nah an der Vorlage bleibt.
Wiederspielbarkeit vom Schatzinsel Videospiel
Es ist nicht zu verleugnen, dass der Zahn der Zeit auch an diesem Spiel genagt hat. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch heute noch lohnend sein kann, einen Blick in das Spiel zu werfen. Im Grunde richtet sich das Spiel an alle, die das Genre mögen und eine Vorliebe für Adventures haben.
Klassischer als die Geschichte “Die Schatzinsel” wird es nicht. Grafisch kann man den Titel auch heute noch sehr gut spielen. Ohnehin altern Spiele des Point-and-Click-Genres sehr gut. Wer allerdings sehr knackige Rätsel erwartet, an denen man sich wirklich die Zähne ausbeißt, der wird eher enttäuscht werden.
Bewertungen des Piraten Abenteuerspiels
Der größte Erfolg war Treasure Island ganz sicher nicht. Das liegt sicherlich zum einen an dem Genre, das neben Rollenspielen und Shootern als Nische angesehen werden kann. Allerdings gibt es auch ein paar Schwächen, die in die Bewertungen der Spieler eingeflossen sind. Unterm Strich hat das Spiel daher nur durchschnittliche Bewertungen erhalten. Auf der einen Seite wird hervorgehoben, dass das Spiel grafisch und mit der generellen Machart gut gelungen ist. Auf der anderen Seite wird aber bemängelt, dass es viel zu leicht geht und die spielerischen Elemente zu kurz kommen würden. Mit anderen Adventures und Rätsel-Spielen kann Treasure Island also nicht mithalten.
Entwickler Radon Labs
Das Studio Radon Labs wurde im Jahr 2000 in Berlin gegründet und wurde von Bernd Beyreuther und André Blechschmidt geführt. Leider musste es 2010 die Pforten schließen, doch konnte man innerhalb der zehn Jahre doch ein paar interessante Spiele gestalten.
“Treasure Island” kann man sicherlich dazuzählen, doch vor allem mit der Lizenz von “Das Schwarze Auge” konnte man einen Hit landen. “Das Schwarze Auge: Drakensang” erschien 2008 und konnte sich sehr guter Bewertungen erfreuen. Der Nachfolger “Am Fluss der Zeit” konnte diesen Erfolg leider nicht wiederholen. Andere interessante Spiele von Radon Labs waren unter anderem “Project Nomads” und “Die Drachenjäger”. Auch das legendäre Browsergame Seafight beruht grundlegend auf der Story der Schatzinsel, nur geht es dort mehr um die klassischen Kämpfe mit den Pirtenschiffen, als um die Schatzsuche.
Treasure Island Board Game: Die Schatzinsel als Brettspiel
Als Buch ist “Die Schatzinsel” unschlagbar, auf der großen Leinwand hat sie sich auch schon mehrfach bewiesen. Auch in Videospiel-Form gab es schon den ein oder anderen Ansatz, so wie von Radon Labs. Aber darüber hinaus gibt es auch schon eine Umsetzung als Brettspiel, die für erfahrene Spieler einen großen Spielspaß bringen kann. Entwickelt wurde es von Marc Paquin, während Vincent Dutrait die Grafiken beigesteuert hat.
Es wurde von Matagot herausgebracht und basiert ebenfalls auf der Romanvorlage von Robert Louis Stevenson. Der Clou des Spiels besteht darin, dass ein Spieler die Rolle von Long John Silver übernimmt und die anderen Spieler auf eine falsche Fährte locken muss. Es gibt für die anderen auch kooperative Elemente.
Fazit zum Piratenspiel „Treasure Island“
Das Genre Point-and-Click lebt nicht unbedingt von der Grafik, denn die Geschichte und die Rätsel stehen meist im Vordergrund. Das Spiel “Treasure Island” vom Berliner Entwicklerstudio Radon Labs setzt genau auf diese Komponenten, wenn es auch für viele Spieler etwas knackiger und länger sein dürfte. Grafisch punktet das Spiel auch weiterhin. Wer ein nettes Abenteuerspiel zwischendurch sucht, kann sich durchaus an diesen Titel wagen, wobei man eher auf ein Schnäppchen schauen sollte. Alles in allem ein solides Point-and-Click-Adventure, das immerhin den großen Pluspunkt hat, dass es auf Stevensons “Die Schatzinsel” beruht.