Die Stadt der Ströme – Konferenz zur digitalen Stadt in analogen Räumen
Auch wer nicht allzu viel am Computer sitzt oder das Smartphone bedient, wird erkennen, dass die Digitalisierung immer mehr in den Alltag eindringt. Eigentlich ist der Alltag sogar kaum noch ohne Digitales vorstellbar. Dadurch stellen sich Fragen für die Zukunft und wie Städte und Lebensräume gestaltet werden sollen, wenn Analoges und Digitales aufeinandertreffen. Lebenswelten werden sich dadurch verändern und noch können Impulse für die Richtung vorgegeben werden. Die Stadt der Ströme ist also die digitale Stadt in analogen Räumen. Dazu fand jetzt im Juli eine Konferenz in Potsdam statt, auf der viele Fragen zu diesem Thema erläutert und besprochen wurden. Über drei Tage gab es ein breites Programm, das für viele Zuhörer interessant gewesen ist. Einblicke in die Konferenz gibt es in diesem Artikel.
Die Konferenz zur Stadt der Ströme
Technologien verändern Lebensräume. Das lässt sich heute ganz besonders gut erkennen, denn die Infrastrukturen von Städten sind meist ganz klar auf Autos ausgerichtet, die auf den Straßen fahren, überall hinkommen und natürlich auch geparkt werden müssen. Der Kontrast zwischen diesen Autostädten und den vorherigen lässt sich gut anhand von deutschen Altstädten erkennen, die viel enger gebaut sind. Jetzt könnten die nächsten Veränderungen kommen, denn die Digitalisierung ist eine gesamte Technologie, die immer häufiger in den Alltag integriert wird. Die Frage ist also auch, wie sich Städte und Lebensräume dadurch verändern werden.
Um solche Fragen zu klären, gab es jetzt vom 12. bis zum 14. Juli 2012 die Konferenz zum Thema der digitalen Stadt in analogen Räumen oder auch der Stadt der Ströme. Veranstaltungsort war das Hans Otto Theater in Potsdam. Hinter der Konferenz steht das Innovationskolleg der Fachhochschule Potsdam, wobei es eine Kooperation mit der Stadt selbst gab. Über drei Tage gab es ein Programm mit unterschiedlichen Fragestellungen und Vorträgen. Darin wurde klar, dass auch Kultur das Stadtbild prägt, so wie es beispielsweise Theater, Museen, Bibliotheken oder auch Universitäten schon seit Jahrhunderten tun.
Programm der Stadt der Ströme Konferenz
Am Donnerstag begann die Konferenz zunächst mit dem Ankommen der Gäste und Teilnehmer sowie der Registrierung. Im Anschluss gab es um 10:00 Uhr die Begrüßung durch Johannes Vielhaber, dem Rektor der Fachhochschule Potsdam, womit die Konferenz eröffnet wurde. Danach begann dann das eigentliche Programm, das zunächst den Fokus auf die Wahrnehmung legte, die sich durch digitale Technologien in der Stadt verändert. Till Nagel hielt den Vortrag zu “Mapping the urban now”. Es folgten Michal Migurski mit “Making it public. Visualizing urban data” und Christian Derix mit “Streetwise: Mapping spatial configurations and user behaviours for urban design”. Es folgte eine kurze Kaffeepause.
Bis zur Mittagspause folgten noch ein Vortrag von Jason Dykes zu “Go with the flow or map to know? – some thoughts and ideas on flow map design” und eine Diskussion zum allgemeinen Themenblock. Nach dem Mittag begann ein weiterer Block, der sich mit Lebensweisen und der Beteiligung an öffentlichen Angelegenheiten beschäftigte. Auch dazu gab es wieder mehrere Vorträge. Und anderem “Von wegen Raum der Freiheit: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt! Zur programmpolitischen Dynamik sozialräumlicher Förderung” von Fabian Kessl und “Lust und Frust von Verantwortung und Kontinuität – oder wie modern ist der Mensch in selbst gewählten Gemeinschaften?” von Jutta M. Bott. Der Abend und Tag endete mit einem Empfang, bei dem auch der Oberbürgermeister der Stadt vor Ort war.
Das Freitagsprogramm
Auch am Freitag gab es noch ein volles Programm, das direkt am Vormittag begann. Der erste Themenblock des Tages beschäftigte sich mit Fragen zu den städtischen Einrichtungen und deren Funktionen. Vorträge dazu gab es unter anderem von Nathalie Vallet mit “Informational cities and city innovation: (re)defining the strategic footprint of public libraries” und “The library as uniting factor in a society of change” von Rolf Hapel und Knud Schulz. Der zweite Block des Tages handelte von der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten, der Tag endeten dann auch mit einer Diskussion dazu.
Auch am Freitag ging das Programm noch weiter, wenn auch nur bis zum Mittag. Zum Thema der sozialen Skulpturen in Städten gab es Vorträge von Markus Kissling zu “Freiräume ermöglichen – Grenzobjekte entwerfen” und Birgit-Katharine Seemann zu “Die Stadt als Bühne”. Es folgte ein Kommentar von Hanne Seitz. Nach der Kaffeepause gab es dann den Abschluss und Ausblick, zu dem Jutta M. Bott, Hans-Christoph Hobohm, Frank Heidmann und Herrmann Voesgen vom Innovationskolleg Stadtklima Potsdam sprachen.
Fazit zur Konferenz „Die Stadt der Ströme“
Es sind interessante Fragestellungen, die aber jedermann betreffen. Digitalisierung ist kein Umstand, der noch kommen könnte, sondern der schon längst Alltag geworden ist. So treffen immer häufiger das Analoge und das Digitale aufeinander und es müssen Antworten geliefert werden, wie diese beiden Aspekte sich am besten unter einen Hut bringen lassen. Es gibt Konzepte und Ideen dazu. Sicher ist jedoch, dass sich vor allem das Stadtleben in der Zukunft massiv ändern wird, so wie auch Autos das Stadtbild nachträglich verändert haben. Auf der Konferenz zur Stadt der Ströme in Potsdam gab es dazu viele spannende Perspektiven zu entdecken.