„Spielen verbindet“ – die Initiative auf der Gamescom 2010
Erneut fand zuletzt in Köln die Gamescom statt, die über mehrere Tage im August veranstaltet worden ist. Für die Besucher gab es wieder jede Menge Spiele und Neuheiten der Gaming Branche zu sehen. Damit aber nicht genug, denn neben kulinarischen Besonderheiten konnten sich die Gäste auch auf verschiedene Stände freuen, in denen es mal auf andere Weise um Gaming ging.
Das war auch im gamesCompetence Bereich der Fall, in dem die Initiative „Spielen verbindet“ zu finden war. Dahinter steht die Idee, dass es Kompetenzen für Spielen gibt und auch Menschen und Generationen darüber verbunden werden können. Unter anderem gab es dazu Inhalte und Veranstaltungen vom Jugendforum Nordrhein-Westfalen oder auch der Bundeszentrale für politische Bildung. An diesem Stand konnten Lehrer, Eltern und Gamer aufeinandertreffen. Näheres zu diesem spannenden Projekt und der Gamescom in diesem Artikel.
“Spielen verbindet“ sorgt für Gaming Kompetenz
Mittlerweile ist das Spielen keinesfalls nur mehr ein Randphänomen, das alleine nur von Leuten irgendwo im Kellerraum durchgeführt wird. Die Besucherzahlen der Gamescom beweisen das. Hier sind zwar viele junge Leute unterwegs, aber das Alter der Menschen, die regelmäßig spielen, steigt permanent an. Das Angebot der Spiele ist heute so groß wie nie zuvor, gleichzeitig wächst die Digitalisierung auch scheinbar unaufhörlich weiter an. Daraus entsteht die Notwendigkeit für Kompetenzen, die nicht nur junge Menschen entwickeln müssen, sondern insgesamt alle, die irgendwie damit in Kontakt kommen. Konkreter auch Eltern und Lehrer, die mit Jugendlichen und Kindern in Verbindung stehen, die regelmäßig spielen.
Genau deshalb wurde auch die Initiative „Spielen verbindet“ ins Leben gerufen, die sogar schon vor der eigentlichen Gamescom begonnen hat. Geschaffen wurde dieses Projekt von der deutschen Spieleindustrie und hat das Ziel, dass Spiele und das Spielen selbst nähergebracht werden können. Es geht um den Diskurs darum, der öffentlich geführt werden muss. Außerdem geht es auch darum, das Spielen zu verstehen und damit die Kinder und Jugendlichen, die sich so gerne damit beschäftigen. Am Ende des Tages geht es um Kompetenzen, die man erlernen kann. Wer also nur wenige Berührungspunkte mit dem Thema hat, konnte über dieses Projekt vieles dazu lernen.
Veranstaltungen und Inhalte
In Halle 8 der Gamescom gab es den sogenannten gamesCompetence Bereich und dieser bot jede Menge Möglichkeiten, um sich dem Thema zu nähern. „Spielen verbindet“ hat vor Ort, aber auch auf der offiziellen Webseite, durch die verschiedenen Events und Stände geführt. Unter anderem gab es Eltern Lan-Veranstaltungen, die von der Bundeszentrale für politische Bildung geschaffen worden sind. Hierbei konnten Eltern ein Eindruck davon gewinnen, wie die Welt ihrer Kinder aussieht. Auch die Themen Kompetenz für Medien und Jugendschutz waren wichtig. Dazu gehörte auch die Aufklärung zur USK – der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle.
Für alle Menschen, die irgendwie erst gerade den Einstieg in die große Welt des Gamings machen, gab es also ganz verschiedene Stationen, in denen man reinschnuppern und Eindrücke gewinnen konnte. Mittlerweile ist das Angebot an Spielen und interaktiven Medien so groß, dass es tatsächlich erschlagend wirken kann. Auf dem Gamescom Congress gab es weitere Gelegenheiten, um noch tiefer in diese Themen einzusteigen und sich mit anderen darüber auszutauschen.
So können Spiele verbinden
Zwar gibt es immer wieder diese Grundidee, die Spielen mit Kindern in Verbindung bringt, aber tatsächlich steckt hinter dem Phänomen noch viel mehr. Es ist zwar wahr, dass vor allem Kinder eine Vorliebe für das Spielen haben, aber mit den älteren Lebensjahren hört das keinesfalls einfach so auf. Spielen ist eine Form des Lernens, indem man eben spielerisch ausprobiert und neue Dinge erfahren kann. Schon Platon hat darauf hingewiesen, dass man in einer Stunde Spielen mit einem anderen Menschen mehr über diesen erfahren kann, als in einem Jahr voller Gespräche. Immerhin kehrt das Spielen unsere Stärken und Schwächen hervor, zeigt, wie man mit Erfolg und Misserfolg umgeht.
Browsergames und Spiele aller Art, neuerdings eben auch Videospiele, können auch die perfekte Grundlage sein, um Generationen miteinander zu verbinden. Während vielleicht die Gesprächsthemen von sehr alten und sehr jungen Menschen weit auseinanderdriften, gibt es keine Probleme, wenn alle gemeinsam eine Partie „Mensch ärgere dich nicht“ oder etwas anderes spielen. Immer wieder gibt es daher auch verschiedene Angebote, um beispielsweise in Altersheimen ältere und jüngere Menschen bei Brettspielen am Spieltisch zusammenzubringen. Eine Praxis, die viele auch aus der eigenen Familie kennen. Der gamesCompetence Bereich auf der Gamescom ist ein weiterer Baustein dieser Art.
Die Gamescom 2010
Nachdem bis 2008 in Leipzig die Games Convention stattgefunden hatte, zog man danach um und seit letztem Jahr findet die Gamescom in Köln statt. Ausrichter ist der Bundesverband Interaktive Unterhaltungsoftware. Zu letztem Jahr konnte die Besucherzahl auch nochmal gesteigert werden. Rund 254.000 Besucher waren in diesem Jahr vor Ort. Die Gamescom 2010 fand vom 18. bis zum 22. August 2010 statt und bot ganz verschiedene Bereiche, die allesamt zum Thema Gaming gehörten. Unter anderem auch für das Projekt „Spielen verbindet“, das im gamesCompetence Bereich zu finden gewesen ist.
Mehr als 500 Aussteller haben ihre Produkte und Spiele präsentiert. Erneut wurde die Messe erst am zweiten Tag für das allgemeine Publikum geöffnet. Davor waren es nur Fachbesucher, die schon erste Blicke auf die Neuheiten werfen konnten. An Spielen mangelte es nicht, auf die sich die vielen Menschen freuten. Genug Shooter Material gab es unter anderem mit „Medal of Honor“ oder auch dem Modern Warfare 2 Nachfolger „Call of Duty: Black Ops“. In die Eisen treten konnte man dagegen mit dem Titel „Gran Turismo 5“. Neben der eigentlichen Messe gab es auch noch das Gamescom Festival, auf dem unter anderem Künstler wie Revolverheld oder auch Aura Dione auftraten.
Fazit zur Initiative „Spielen verbindet“ und Gamescom 2010
Geht es nach George Bernard Shaw, dann ist Spielen ein perfektes Mittel, um nicht älter zu werden. Und tatsächlich hat Spielen etwas Kindliches an sich, aber auch nur deshalb, weil es Kindern am meisten zugestanden wird, dass sie sehr viel Zeit mit Spielen verbringen. Aufgrund der heutigen digitalen Gaming Branche verstehen Eltern und Pädagogen aber nicht immer, was da alles über die Monitore flimmert. Umso wichtiger wurde die Initiative „Spielen verbindet“, die genau diese Lücke schließen will. Alle, die nicht ganz so firm mit dem Thema sind, konnten darüber einen Zugang finden und lernen, was Spielen eigentlich alles bedeuten kann. Dazu gab es auch mehrere Stände und Veranstaltungen auf der diesjährigen Gamescom, die mehrere Tage im August in Köln stattfand.