Der Atlas für das Online Glücksspiel
Die deutsche Glücksspielbranche hat in den letzten Jahren einige Wandlungen vollzogen und ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem es Unternehmen ganz legal möglich ist, ihre Angebote in Deutschland an den Mann zu bringen. Dafür braucht es aber offizielle Lizenzen, die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde vergeben werden. Das hat für eine aufgeräumte Situation gesorgt, doch nach wie vor wird die Branche auf sehr unterschiedliche Arten wahrgenommen.
Um einen näheren Blick in den Markt zu werfen, wurde jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel der Online Glücksspiel Atlas herausgebracht. Dabei handelt es sich um eine ausführliche Studie, die vor allem die Spieler und Spielerinnen und deren Verhaltensweisen in den Blick nimmt. Der Atlas soll in Zukunft regelmäßig erscheinen und zeigt interessante Einblicke in diese Branche. Nähere Informationen zum Atlas für Online Glücksspiel gibt es in diesem Artikel.
Die DGGS veröffentlicht Glückspiel Atlas
Der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel kommt in der Branche eine ganz besondere Bedeutung zu. Dahinter steht ein Unternehmen, das selbst über Plattformen verfügt, auf denen Online Glücksspiel genutzt werden kann. Besonders ist aber, dass die Gesellschaft der erste Anbieter in Deutschland gewesen ist, der eine offizielle Lizenz erhalten hat. Diese Lizenzen werden nur vergeben, wenn die Auflagen des Glücksspielstaatsvertrages, der im Sommer 2021 in neuer Form in Kraft getreten ist, erfüllt werden. Am 27. April 2022 hat die DGGS dann die erste Erlaubnis bekommen, die von der Glücksspielbehörde der Länder vergeben wurde, die alle Bundesländer gemeinsam führen. Jetzt hat man zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Civey eine Meinungsstudie veröffentlicht, die über ein Jahr lang lief.
Die Studie wurde darauf angelegt, die Entwicklungen des Online-Glücksspiels besser verstehen zu können. Ein ganz wesentlicher Bestandteil sind zudem die Gewohnheiten der Spieler. Das Nutzungsverhalten von Nutzern der Online-Angebote ist wichtig für alle Seiten, da die meisten Auflagen der Behörde eng damit zusammenhängen. Sie sind deshalb so streng, weil Spieler geschützt werden sollen. Ein Schritt, um das zu unterstützen, ist die ausführliche Analyse, die mit dem Atlas aufgezeigt wird. Es ist die erste Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas, womit in Zukunft also weitere Ausgabe und Forschungsergebnisse veröffentlicht werden sollen.
Wichtige Aspekte der Forschungsergebnisse
Die Studie ist auf Langfristigkeit angelegt und kann als repräsentativ angesehen werden. In einem aufwendigen Prozess wurden Teilnehmer für die Studie gesucht, die im Anschluss verifiziert werden mussten. Der Stimmabgabe folgte eine Auswahl, die auf einem Algorithmus beruhte, sodass man quotierte Stichproben zur Hand hatte. Auf diese Weise wollte man Verzerrungen vermeiden, die beispielsweise auf dem Alter oder Geschlecht beruhen. Demografische Ungleichgewichte wurden im Rahmen der Survey-Statistik beseitigt, was in Abgleichung mit offiziellen Kennzahlen geschieht, die vom Statistischen Bundesamt stammen.
Online Glücksspiel Atlas: Fragen der Meinungsstudie
In der Meinungsstudie wurden sechs Fragen formuliert, deren Ziel es war, Erkenntnisse über das Verhalten der Nutzer zu gewinnen. Unter anderem auch darüber, wie hoch die Bereitschaft der Teilnehmenden wäre, in Zukunft Angebote des Online Glücksspiels wahrzunehmen. Die sechs Fragen betrafen die folgenden Punkte: Verhaltenspotenziale, Verhalten in Bezug auf die Legalität und Vertrauenswürdigkeit, Häufigkeit der Nutzung, Bedeutung eines legalen Rahmens für das Glücksspiel, Arten von erlaubten Glücksspielen und die Frage zur Ausgabebereitschaft. Die detaillierten Ergebnisse dieser Fragen können kostenlos online im Glücksspiel Atlas 2023 nachgelesen werden.
Die Mehrheit der Befragten, 73,5 Prozent, konnte sich nicht vorstellen, Online-Glücksspiel Angebote zu nutzen. Nur 4,9 Prozent konnten sich das in jedem Fall vorstellen. Interessant dabei ist, dass 78,5 Prozent der Befragten angegeben haben, auch dann nicht spielen zu wollen, wenn es sich erkennen ließe, dass es sich um ein eindeutig legales Angebot handeln würde, dem man vertrauen kann. Wenig überraschend ist daher auch die Zahl derjenigen hoch, die im letzten Jahr keine Glücksspiel Angebote im Internet wahrgenommen haben (85,2 Prozent).
Ein eher differenziertes Bild gab es bei der Frage, ob es wichtig sei, dass es in Deutschland legale Glücksspiel-Angebote im Internet geben müsse. Rund ein Drittel (35,2 Prozent) der Befragten stimmten dieser Aussage nicht zu. 15,3 Prozent waren auf jeden Fall dafür. Zur Frage, wie es um die Ausgabebereitschaft bestellt ist, gaben 24,1 Prozent der Teilnehmenden an, höchstens zehn Euro für eine Runde ausgeben zu wollen. Mit höheren Einsätzen sinkt in jedem Fall die Bereitschaft. 6,4 Prozent würden maximal einen Euro für eine Glücksspiel-Runde ausgeben. Detailliertere Informationen lassen sich im Atlas finden, was die Geschlechter, das Alter und die Schulbildung der Teilnehmer angeht.
Fazit zum Online Glücksspiel Atlas
Wer sich in irgendeiner Weise für Glücksspiel interessiert und insbesondere die politische und rechtliche Lage, der sollte auf jeden Fall einen Blick in den Online Glücksspiel Atlas werfen, der auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel eingesehen werden kann. Die DGGS hat diese Studie auch in Auftrag gegeben, die dann vom Civey Meinungsforschungsinstitut durchgeführt wurde. Sechs Kernfragen gab es, die von den Teilnehmern beantwortet wurden. Rund drei Viertel der Leute können sich demnach grundsätzlich nicht vorstellen, an Online Glücksspiel teilzunehmen, unabhängig davon, ob die Spiele legal sind oder nicht. Die Spieler, die aber bereit dazu sind, haben auch in der Mehrheit nichts gegen Einsätze, die über einem Euro liegen. Der Atlas ist kostenlos einsehbar und enthält viele Detailinformationen über Glücksspiele in Deutschland.