One Night in Miami

In „One Night in Miami„, nimmt Regisseurin Regina King das Publikum in eine Nacht voller historischer Bedeutung. Der Film, angesiedelt in den turbulenten 1960er Jahren, stellt eine fiktive Begegnung von vier afroamerikanischen Ikonen dar. Diese Nacht in Miami wird zum Brennpunkt ihrer Kämpfe, Träume und Herausforderungen. Die Charaktere – Cassius Clay, Malcolm X, Sam Cooke und Jim Brown – sind auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren. Doch hinter dem Glanz offenbaren sich tiefgreifende Konflikte und persönliche Dilemmata.

One Night in Miami ...
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Kingsley Ben-Adir, Eli Goree, Aldis Hodge (Schauspieler)
  • Regina King (Regisseur) - Kemp Powers (Autor) - Jess Wu Calder (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Jeder dieser Männer steht vor einer entscheidenden Wende in seinem Leben. Clays bevorstehende Konversion zum Islam, Malcolms Konflikt mit der Nation of Islam, Cookes Ringen um künstlerische Integrität und Browns Auseinandersetzung mit rassistischer Diskriminierung weben ein komplexes Netz von Erzählungen. In einem einzigen Hotelzimmer entfaltet sich eine intensive Auseinandersetzung über Identität, Rassismus und den Kampf um Gleichberechtigung. „One Night in Miami“ ist nicht nur eine Hommage an diese Legenden, sondern auch ein Spiegel für die andauernden sozialen Kämpfe unserer Zeit.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

One Night in Miami„, ein packendes Drama aus dem Jahr 2020, markiert das Regiedebüt der Oscar-prämierten Schauspielerin Regina King. Der Film, mit einer Laufzeit von 110 Minuten, feierte seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 7. September 2020. Sein Kinostart in den USA erfolgte am 25. Dezember 2020, gefolgt von einer landesweiten Veröffentlichung am 8. Januar 2021. Das Drehbuch, verfasst von Kemp Powers, basiert auf seinem gleichnamigen Einakter von 2013. Die Geschichte entfaltet sich um vier ikonische Persönlichkeiten: Malcolm X, dargestellt von Kingsley Ben-Adir, Jim Brown (Aldis Hodge), Sam Cooke (Leslie Odom Jr.) und Cassius Clay (Eli Goree).

Jessica Calder, Keith Calder und Jody Klein zeichneten sich für die Produktion verantwortlich. Für die musikalische Untermalung sorgte Terence Blanchard, während Tami Reiker hinter der Kamera stand und Tariq Anwar den Schnitt übernahm. Der Film erhielt viel Anerkennung und wurde vom American Film Institute als einer der „Movies of the Year 2020“ gewürdigt. Er fand sich auch auf der Shortlist für die British Academy Film Awards 2021. Der Dreh begann im Januar 2020 in New Orleans und fand in der Hotelanlage „Hampton“ in Thibodaux, Louisiana, statt.

Zusammenfassung & Story vom Film „One Night in Miami“

„One Night in Miami“, inszeniert von Regina King, entfaltet eine fiktive Darstellung historischer Ereignisse im Jahr 1964. Der Film beginnt mit vier separaten, aber kraftvollen Szenen, die die Herausforderungen und Ungerechtigkeiten aufzeigen, mit denen afroamerikanische Ikonen konfrontiert waren. Zuerst sieht man Cassius Clay, der beinahe seinen Boxkampf gegen Henry Cooper verliert. Dann erleben wir Sam Cooke, einen Seelen-Sänger, der vor einem gleichgültigen, rein weißen Publikum im Copacabana in New York auftritt. Jim Brown, ein NFL-Spieler, wird von einem Familienfreund in Georgia herzlich empfangen, stößt jedoch auf rassistische Ablehnung, als er Hilfe anbietet. In der Zwischenzeit plant Malcolm X, die Nation of Islam zu verlassen, und teilt seine Sorgen mit seiner Frau Betty. Diese Szenen legen den Grundstein für die emotionalen und gesellschaftlichen Konflikte, die im Film dargestellt werden.

Am 25. Februar 1964, dem Tag von Clays Titelkampf gegen Sonny Liston in Miami, versammeln sich alle vier Männer in der Stadt. Vor dem Kampf beten Malcolm und Clay in traditioneller islamischer Weise. Während Brown als Ringsprecher fungiert, beobachten Cooke und Malcolm, wie Clay Liston überraschend besiegt und Weltmeister im Schwergewicht wird. Nach dem Kampf lädt Malcolm die anderen drei in sein Motelzimmer ein. Die Erwartungen an eine Feier weichen schnell der Erkenntnis, dass sie die einzigen Gäste sind. Malcolm möchte die Zeit nutzen, um über ihre Errungenschaften zu reflektieren. Es entsteht jedoch Spannung, insbesondere zwischen ihm und Cooke, über den besten Weg, die afroamerikanische Gemeinschaft zu unterstützen.

Eine Nacht, Vier Schicksale

Im Zimmer entfachen sich hitzige Diskussionen. Malcolm kritisiert Cooke scharf für dessen Musik, die er als Anbiederung an ein weißes Publikum sieht. Cooke verteidigt seine Strategie, argumentiert, dass sein wirtschaftlicher Erfolg anderen schwarzen Künstlern nützt. Clay offenbart seine Pläne, zum Islam zu konvertieren, was weitere Spannungen erzeugt. Brown erwägt derweil eine Filmkarriere. Die Auseinandersetzung zwischen Malcolm und Cooke eskaliert, als Malcolm Cookes kommerziellen Erfolg hinterfragt und mit Bob Dylans „Blowin‘ in the Wind“ kontrastiert. Dieses Gespräch enthüllt Malcolms eigene Ängste, insbesondere seine Sorgen über die Verfolgung durch das FBI und den Konflikt mit Elijah Muhammad.

Die Nacht nimmt eine entscheidende Wendung, als Malcolm erfährt, dass Clay Zweifel an seiner Konversion hat. Er fühlt sich von seinem Mentor verraten und befürchtet, sein Glaubenswechsel sei nur ein Werkzeug für Malcolms neue Pläne. Als die Presse von ihrem Treffen erfährt, verlässt Clay das Zimmer mit Malcolm. Cooke und Brown bleiben zurück, wobei Cooke zugibt, von „Blowin‘ in the Wind“ inspiriert worden zu sein und bereits einen eigenen Song geschrieben zu haben. Der Film endet mit bedeutsamen Entwicklungen für jeden der Männer. Clay wird zu Muhammad Ali, Malcolm X erlebt das Chaos der Trennung von der Nation of Islam, Cooke debütiert „A Change Is Gonna Come“ im Fernsehen und Brown verlässt die NFL für seine Filmkarriere. Mit einem Zitat von Malcolm X, kurz vor seinem Attentat, schließt der Film und hinterlässt einen nachdenklichen Eindruck über das Vermächtnis dieser vier außergewöhnlichen Männer.

Kritiken und Fazit zum Film „One Night in Miami“

Regina Kings „One Night in Miami“ präsentiert eine bewegende filmische Darstellung, die im Jahr 1964 spielt und sich auf vier herausragende Afroamerikaner konzentriert. Der Film beginnt mit einer eindringlichen Szene, in der Jim Brown, gespielt von Aldis Hodge, auf rassistische Vorurteile in seiner Heimatstadt trifft. Diese Szene setzt den Ton für den Film und unterstreicht die sozialen Spannungen der 1960er Jahre. Weiterhin folgt der Film dem Boxer Cassius Clay, dargestellt von Eli Goree, bei seinem Sieg gegen Sonny Liston und zeigt Sam Cooke (Leslie Odom Jr.) während eines Auftritts im Copacabana-Nachtclub. Das Zusammentreffen dieser Persönlichkeiten in einem Hotelzimmer in Miami bietet eine faszinierende Kulisse für den Film. Hier diskutieren sie über ihre Rollen im Kampf für Bürgerrechte und Gleichberechtigung. Diese Dialoge sind das Herzstück des Films und enthüllen die inneren Konflikte der Charaktere.

Trotz der starken Vorstellungen der Hauptdarsteller bleibt der Film in seiner theatralischen Herkunft verwurzelt. Die Inszenierung in einem engen Hotelzimmer führt zu einer gewissen dramatischen Begrenztheit. Es gibt zwar Momente, in denen der Film durch die intensiven Darbietungen von Eli Goree und Kingsley Ben-Adir an Tiefe gewinnt, doch insgesamt mangelt es ihm an filmischer Virtuosität. Die Ein-Akt-Struktur des ursprünglichen Theaterstücks wird im Film spürbar und hemmt den narrativen Fluss. Zwar gibt es Versuche, den räumlichen Beschränkungen zu entkommen, wie die Szene auf dem Hoteldach, doch insgesamt bleibt „One Night in Miami“ ein Film, der seine Bühnenwurzeln nicht vollständig abschütteln kann. Dieses Drama über die Auseinandersetzung mit Rassenbeziehungen und Identität bleibt trotz der hervorragenden Leistungen und des starken Skripts hinter seinem Potenzial zurück.

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