Madame Aurora und der Duft von Frühling

Die französische Komödie „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ stammt aus dem Jahre 2018 und flimmerte erstmals am 26. April des Jahres über die deutsche Kinoleinwand.

Madame Aurora und der Duft von Frühling [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video on Demand)
  • Agnès Jaoui, Thibault de Montalembert, Pascale Arbillot (Actors)
  • Blandine Lenoir (Director)
  • Audience Rating: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Die Komödie lässt hinter die Fassade, der Frauen um die fünfzig Jahre, schauen. Es wird durchaus ein realistisches Bild über die Wechselfälle des Lebens gegeben. Die Situation wird garantiert nicht auf die leichte Schulter genommen, dennoch steckt viel Esprit und Optimismus hinter dem Dreh. Es verbirgt sich einiges hinter der Kulisse des Feel-good-Movies. Die gute Hauptdarstellerin Agnès Jaoui trägt enorm viel zu dem guten Verlauf bei. Übrig bleiben Vergnügen und einige nachdenkliche Momente.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Die französische Regisseurin Blandine Lenoir, geboren 1973, arbeitet zusätzlich als Schauspielerin und Drehbuchautorin. Das Drehbuch zum Film „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ stammt von Jean-Luc Gaget, Blandine Lenoir und Océane Michel. Als Ergebnis entstand eine Komödie mit einer Länge von 89 Minuten, ohne Altersbegrenzung. Die gesamte Produktion liegt in der Hand der Franzosen. Schulen zeigen den Film gerne in Fächern, die über Krisen, Beziehungen, Heilung und Trennung sprechen.

Kameramann Pierre Milon führte die Szenen mit ruhiger Hand und geschnitten wurden sie von Stéphanie Araud. Die Cast besteht aus: Agnès Jaoui, die in der Hauptfigur als Aurora auftritt. Ihre zwei Töchter Sarah und Lucie, gespielt durch Sarah Suco und Lou Roy-Lecollinet. Die langjährige Freundin Mano, kommt zum Leben durch Pascale Arbillot. Eine alte Jugendliebe Christophe, inszeniert durch Thibault de Montalembert und in der Nebenrolle Marlène Veyriras. Die musikalische Untermalung stammt von Bertrand Belin.

Zusammenfassung & Story vom Film „Madame Aurora und der Duft von Frühling“

Bis zum fünfzigsten Geburtstag lief das Leben von Aurora ganz gut. Eine frühe Heirat ihres alten Schulfreundes brachte ihr zwei hübsche Töchter. Mit ihrem Mann zog sie die Kinder groß und nebenbei half sie ihm bei dem Bürokram. Doch ihr gelingt ein mutiger Rückblick aufs Leben und sie stellt fest: Mein Leben hatte ich mir anders vorgestellt. Ehemann und Ehefrau haben sich mittlerweile auseinandergelebt. Die Trennung steht an, weil er sich für eine jüngere Frau entschieden hat. Nun macht die frischgebackene Single-Frau erst einmal alleine weiter. Um den Lebensunterhalt zu verdienen, geht sie kellern, so wie in Stadtgame in einem guten Restaurant. Allerdings hat sie die Rechnung ohne Mutter Natur gemacht. Die Wechseljahre stellen sich ein und die machen ihr ganz schön zu schaffen.

Das Leben gerät zusehends aus den Bahnen. Ständige Hitzewallungen sorgen für Verdruss. Die Müdigkeit zeigt sich negativ auf der Arbeit und dann kommt noch die negative Stimmung dazu. Sie bekommt einen neuen Chef, der sie hinter den Tresen verbannt. Das ist lange noch nicht alles. Er möchte auch ihren Namen ändern auf Samantha, das wäre geschäftsfördernd und exotischer. Für Aurora wirkt es wie das Abrutschen in die Identitätslosigkeit. Ihre beiden Töchter studieren an der Uni und verbringen viel Zeit mit Freunden, lieber als mit der älter werdenden Mutter. Sie scheint an einem toten Punkt angekommen zu sein.

Die jüngere Tochter zieht mit ihrem Freund nach Barcelona. Die ältere Tochter Sarah erwartet ein Baby, doch selbst dieses Ereignis kann Aurora nicht in den Bann ziehen. Dazu kommt, dass sie denkt, Sarah wird es später bereuen, so wie sie. Durch Zufall trifft sie eines Tages auf ihre alte Jugendliebe Christophe und die Zeiten ändern sich. Es wirkt, als ob auf einmal wieder Wind in ihr Leben kommt. Aurora nimmt ihr Leben erneut in die Hand.

Damals als Aurora ein Kind war und ihre erste Menstruation bekam, sagte die Mutter: Du bist jetzt eine Frau. Was bedeutet es, wenn sie nun ihre letzte Periode bekommt? Die Tochter regiert trocken auf die Nachricht: Mir hast du damals dasselbe gesagt.

Fragen tauchen auf: Was macht eine Frau aus? Die Tatsache, Kinder auf die Welt zu bringen? Ist man nur eine Frau, wenn Mann und Frau gemeinsam durchs Leben gehen? Was davon steckt in den Genen und was darf selbst bestimmt werden? Eigentlich steht Aurora nicht alleine da. Sie kann auf Ihre Töchter zählen, ihre Freundin und eine nette Job-Beraterin beim Arbeitsamt.

Kritiken und Fazit zum Film „Madame Aurora und der Duft von Frühling“

Aurora hat es satt, dass Frauen nur nach dem Äußerem bewertet werden. Das ist ein Umstand, den sie mehrmals am eigenen Leib erfährt. Doch in diesen Momenten, wenn Männer sie auf die Optik reduzieren, reagiert sie cool, schlagfertig und selbstsicher. Genau, wie das Thema Altern betrachtet werden sollte. Mit dieser Botschaft kommt „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ daher. Es gibt definitiv ein Leben nach der Menopause. Die Hauptdarstellerin erweist sich sehr fähig, Emotionen und Stimmungen, ohne viele Worte, auszudrücken. Alles ganz alleine durch das Minenspiel. Viele Szenen funktionieren ohne Sprache, zum Beispiel bei musikalischen Intermezzos.

Die Geschehnisse in Auroras Leben sind nichts Wildes, aber genau das macht es zu etwas Nervigen im Alltag. Dadurch wird nicht nur das Leben real, sondern es taucht Mut und Neugier auf. Der Film ist mit viel Witz und Gespür für Zwischentöne und Details entstanden. Agnès Jaoui spielt in ihren eigenen Filmen oft kühle und elitäre Charaktere, umso mehr wirkt die Lässigkeit und ungewohnte Körperlichkeit. Am Ende ist die Hauptperson kein Opfer, sondern stürzt sich mit Tatendrang in die neue Lebenshälfte.

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