Lichter der Großstadt

Lichter der Großstadt“ ist eine amerikanische Tragikomödie aus dem Jahre 1931. Die Premiere fand am 30. Januar 1931 statt, in Los Angeles. Etwas später kam die Komödie auch nach Deutschland. Mit dem Ergebnis können die Produzenten zufrieden sein, denn der Film findet sich in zahlreichen Bestenlisten wieder.

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Charlie Chaplin - Lichter der Großstadt
  • Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
  • Chaplin, Charlie, Cherrill, Virginia (Actors)
  • Chaplin, Charlie (Director)
  • Audience Rating: Freigegeben ab 6 Jahren

Völlig unbekümmert vagabundiert der Tramp Charlie durch den urbanen Raum. Immer wieder kommentiert er die Komplexität der Stadt mit seiner gekonnten Körperkomik. In einer Szene versperrt ein Automobil Charlie den Weg: Kurzerhand durchquert er das Fahrzeug und landet auf der anderen Seite in den Armen einer blinden Blumenverkäuferin, die ihm als reichen Autobesitzer das gesamte Sortiment anbietet.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Charlie Chaplin arbeitete von dem Jahr 1928 bis zum Jahr 1931 an dem Film. Er ist der Regisseur, der Autor des Drehbuchs und führte die Produktion an. Anfänglich arbeitete Chaplin mit Harry Carr gemeinsam an dem Drehbuch. Mit dem Film, über eine Länge von 87 Minuten, gelang es dem Regisseur erstmals, eine eigene Tonspur zu produzieren. An sich waren zu dieser Zeit Tonfilm schon etabliert, aber einige sträubten sich gegen die neue Form. Für „Lichter der Großstadt“ konnte eine Altersfreigabe ab sechs Jahre erreicht werden. Kurzzeitig unterbrach der Autor die Arbeit an dem Buch, weil im August 1928 seine Mutter verstarb.

Der Psychologe Stephen Weissman stellte die These auf, dass der Film sehr autobiografisch ist, denn das Blumenmädchen repräsentiert seiner über lange Zeit psychisch kranke Mutter. Der im Film betrunkene Millionär könnte seinen Vater darstellen.

Für die musikalische Begleitung fragte Charles Chaplin José Padilla um Hilfe. Das Kamerateam Roland Totheroh und Gordon Pollock filmte die Besetzung. Zu sehen sind: der Landstreicher Charlie Chaplin, Virginia Cherrill – das blinde Mädchen, Florence Lee als Großmutter, Harry Myers in Form des exzentrischen Millionärs. Weitere Nebenrollen gingen an: Allan Garcia, Hank Mann, Henry Bergman, Albert Austin und Robert Parrish.

Zusammenfassung & Story vom Film „Lichter der Großstadt“

Tramp lebt in der Großstadt. Eines Tages verliebt er sich in ein blindes Blumenmädchen. Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen und sitzt an einer belebten Straße und verkauft Blumen. Das Kennenlernen ist ein Zufall, denn ein Fahrzeug versperrt Tramp den Weg. Ohne weiter nachzudenken, durchquert er das Auto, um auf die andere Straßenseite zu kommen. Dort erwartet ihn das blinde Mädchen. Aus diesem Zufall heraus vermutet sie in Tramp einen wohlhabenden Mann und er verfolgt das Spiel weiter.

Mithilfe eines weiteren glücklichen Zufalls hält Tramp, den alkoholsüchtigen Millionär von seinem Selbstmord ab, weshalb er Tramp zum besten Freund erklärt. Der Millionär lässt Tramp bei sich wohnen, feiert für und mit ihm Feste und drückt ihm immer wieder Bündel mit Geldscheinen in die Hand. Jedoch währt diese ungewöhnliche Zuneigung nur so lange, wie der vermögende Mann betrunken ist. Im nüchternen Zustand kann er sich nicht an die neuen Umstände erinnern. Regelmäßig setzt der Buttler Tramp vor die Tür, weil der Mann ihn nicht in seiner Villa haben möchte.

Natürlich möchte Tramp der Auserwählten Geschenke machen, weshalb er eine Arbeitsstelle als Straßenkehrer annimmt. Eines Tages erfährt er, dass der Vermieter die anstehende Miete einfordert. Zeitgleich verspricht ein Arzt in Wien, dass eine Augenoperation der Damen wieder zum Sehen verhelfen könnte. Tramp verspricht alles zu bezahlen. Gerade an dem besagten Tag verliert er seine Arbeitsstelle. Mit einem Boxkampf versucht er sein Glück, wobei er leider unterliegt.

In jener Nacht trifft Tramp mal wieder auf den betrunkenen Millionär. Er lädt ihn ins Haus ein und verspricht ihm, das Geld zu schenken. Somit scheint es, als wären alle Sorgen umsonst. Allerdings brechen in dieser Nacht zwei Einbrecher ein und schlagen den Millionär nieder. Daraufhin erklärt die Polizei, dass Tramp deren Komplize ist, weil der reiche Freund im nüchternen Zustand ihn nicht erkennt. Zum Glück gelingt ihm die Flucht, dabei überreicht er dem Blumenmädchen das Geld und sie reist nach Europa. Gleichzeitig wird Tramp erneut verhaftet.

Sechs Monate später: Inzwischen ist das Blumenmädchen geheilt und führt ihren eigenen Blumenladen. Immer wieder wartet sie auf den großzügigen Millionär, den sie liebt. Kurz darauf wird Tramp aus dem Gefängnis entlassen. Dabei läuft er zufällig an dem Geschäft vorbei. Zuerst erkennt das Mädchen Tramp nicht, trotzdem behandelt sie ihn freundlich, obwohl er schäbig aussieht. Zum Abschied schenkt sie ihm eine weiße Rose. Bei der Bezahlung drückt die Damen ihm ein zusätzliches Geldstück in die Hand, wobei sie ihn berührt. Dabei erkennt sie ihren lang ersehnten Geliebten.

Kritiken und Fazit zum Film „Lichter der Großstadt“

Der Zuschauer empfindet bei „Lichter der Großstadt“ viel Lebensfreude, obwohl die Helden der Geschichte genügend Grund hätten, mit dem Schicksal zu hadern. Das Blumenmädchen gewinnt die Sympathie der Zuschauer durch eine freudige Freundlichkeit. Tramp zieht die Leute durch seinen naiven Lebensmut an. Ohne zu viel zu loben, Charlie Chaplin ist ein echter Künstler. Seine artistischen und unbeholfenen Slapstickeinlagen sind unerreichbar. Selbst die Musik, fast ausschließlich von ihm komponierte, passt perfekt zum Film. Sie ist immer präsent, aber drängt sich nie in den Vordergrund.

Sein Drehbuch birgt hübsche Ideen, was aber trotzdem nicht für eine vielschichtige Story sorgt. Wahrscheinlich war das auch nicht beabsichtigt. Als Regisseur verfügt Chaplin über ein gutes Timing und so ist der Stummfilm kein veralteter Film. Mithilfe von geschickten kameratechnischen Kniffen schwimmt die Aufmerksamkeit der Zuschauer immer weit oben mit. In „Lichter der Großstadt“ lässt sich kaum ein Makel finden. Selbst heute zur moderneren Zeit unterhält der vielleicht bekannteste Stummfilm sein Publikum.

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