Die Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach 2017 in Apolda

Es war seine erste Teilnahme und er konnte am Ende direkt den Titel gewinnen. Liviu-Dieter Nisipeanu setzte sich jetzt bei der Deutschen Einzelmeisterschaft 2017 im Schach gegen seine Konkurrenten durch und konnte am Ende die Meisterschaft für sich entscheiden. Es gab ein starkes Teilnehmerfeld, das über neun Runden spielte. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren gleich mehrere Großmeister mit dabei. Unter anderem auch der bis dahin amtierende deutsche Meister Sergej Kalinitschew und auch Rasmus Svane, der im letzten Jahr den zweiten Platz belegte. Weitere Großmeister waren Georg Meier, Niclas Huchenbeth, Rainer Buhmann und Klaus Bischoff. Als Austragungsort wurde in diesem Jahr Apolda gewählt, das zuvor schon einmal für die Jugendmeisterschaften genutzt wurde. Alles Wichtige zur DEM 2017 in diesem Artikel.

Die Deutsche Meisterschaft 2017 in Apolda

Für die Deutschen Einzelmeisterschaften war Apolda jetzt tatsächlich zum ersten Mal der Austragungsort. Allerdings wurde hier schon einmal bei einem Turnier Schach gespielt. Das war 1997 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Im aktuellen Jahr fanden diese in Willingen statt, wo sie häufiger ausgetragen werden. Konnte sich 1997 in Apolda Alexander Naumann durchsetzen, gewann Roven Vogel das Jugendturnier in diesem Jahr. Apolda hat sich also als Austragungsort bewährt. Die Stadt ist im Landkreis Weimarer Land zu finden und somit im Bundesland Thüringen. Aufgrund der langen Historie der Stadt gibt es in Apolda auch viel zu entdecken, was die Teilnehmer der DEM 2017 auch fleißig genutzt haben.

Das Turnier fand in diesem Jahr vom 22. Juni bis zum 1. Juli 2017 statt. Ausrichter war die Turn- und Sportgemeinschaft Apolda, die auch eine Schachabteilung hat. Der Trainings- und Spielbetrieb findet regelmäßig im Apoldaer Schloss statt. Damit bot sich also für die Teilnehmer der Meisterschaft eine tolle Gelegenheit, in einem sehr beeindruckendem Umfeld zu spielen. Es war die bereits 88. Deutsche Schachmeisterschaft. Seit Anfang der neunziger Jahre gibt es auch wieder gesamtdeutsche Meisterschaften. Auf der Seite des Schachbundes können alle Ergebnisse eingesehen und mit einem Schachdiagramm Designer wie ChessOle! nachgestellt. Dort gibt es auch die Möglichkeit, die einzelnen Partien nachzuvollziehen.

Die Anreise war am Donnerstag, dem 22. Juni. Ab 18:00 Uhr konnten sich die Teilnehmer anmelden und registrieren. Im Anschluss erfolgte die technische Besprechung. Der Abend klang dann mit der Eröffnung und einem gemeinsamen Abendessen in der Vereinsbrauerei Apolda am Topfmarkt aus. Am Freitag begann dann die 1. Runde. Jeden Tag wurde ab 14:00 Uhr gespielt. Die Ausnahme bot die 9. Runde, die schon um 10:00 Uhr begann. Am vorletzten Abend gab es die Siegerehrung und ein weiteres Abendessen in der Vereinsbrauerei. Am Sonntag reisten die Teilnehmer wieder ab.

Die Duelle der DEM 2017

Im letzten Jahr waren nur die beiden Großmeister Sergej Kalinitschew und Rasmus Svane dabei, die auch den Titel unter sich ausmachten. Beide Spieler waren auch in Apolda vor Ort. Kalinitschew mit der Elo von 2425 Punkten, Svane mit 2573 Punkten. Die höchste Elo-Zahl hatte allerdings Liviu-Dieter Nisipeanu, der auch am Ende das Turnier gewinnen konnte. Er startete mit 2686 Punkten. Weitere Großmeister bei der DEM 2017 waren Georg Meier, Rainer Buhmann, Niclas Huschenbeth, Alexander Donchenko, Klaus Bischoff, Raj Tischbierek und Jakob Meister.

Sein erstes Duell gewann Liviu-Dieter Nisipeanu gegen FIDE-Meister Jens Hirneise. Auch Titelverteidiger Sergej Kalinitschew konnte mit einem Sieg gegen FIDE-Meister Matthias Tonndorf in das Turnier starten. Georg Meier, der schlussendlich auf Platz 2 landen sollte, legte im ersten Match ein Remis gegen Luis Engel hin. Schon in Runde 2 wurde es dann spannend. Liviu-Dieter Nisipeanu traf auf den Titelverteidiger Sergej Kalinitschew. Nach 31 Zügen konnte sich Nisipeanu durchsetzen und seinen zweiten Punkt sichern. Damit war auch klar, dass es für Kalinitschew schwer werden würde, am Ende erneut den Titel zu gewinnen. Mit einem Remis gegen Niclas Huschenbeth beendete Nisipeanu das Turnier, das er mit 7 Punkten gewinnen konnte.

Der deutsche Meister Liviu-Dieter Nisipeanu

Liviu-Dieter Nisipeanu ist ein Schachspieler aus Rumänien, der 1976 in Brasov geboren wurde. Erst seit 2014 spielt er auch für den Deutschen Schachbund, womit der Erfolg in Apolda natürlich ein besonderer ist. Seine bisher höchste Elo-Zahl betrug 2707 Punkte, die er im Oktober 2005 erreichen konnte. Schon in den neunziger Jahren wurde er zum internationalen Meister (1994) und kurz darauf auch zum Großmeister (1997). Bevor er in Deutschland spielte, hat er für den rumänischen Verband gespielt. Ein besonderer Erfolg war für ihn auch die Europameisterschaft 2005 in Warschau.

Fazit zur Deutschen Einzelmeisterschaft im Schach 2017

Im Gegensatz zur DEM 2016 im letztem Jahr gab es dieses Mal durchaus noch mehr Spieler, die potenziell die Meisterschaft hätten gewinnen können. Erneut entschied sich der Titel erst durch die letzte Runde, in der Liviu-Dieter Nisipeanu sogar nur Unentschieden spielte. Am Ende war es ein verdienter Titelgewinn für den Rumänen, der insgesamt ein tolles Turnier gespielt hat. Apolda hat sich dabei als toller Austragungsort erwiesen. Für die teilnehmenden Spieler boten sich eine angenehme Spielatmosphäre und Gelegenheiten, die Stadt und die Umgebung kennenzulernen. Im nächsten Jahr wird die DEM 2018 in Dresden stattfinden. Es wird sich zeigen, ob Nisipeanu dann seinen Titel verteidigen wird können.