Die Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach 2011 in Bonn
Im letzten Jahr belegte er noch den zweiten Platz, in diesem Jahr konnte sich Igor Khenkin schließlich durchsetzen und den Sieg der DEM 2011 davon tragen. Damit holte der in Russland geborene Khenkin seine erste Deutsche Meisterschaft. Dazu reichten ihm am Ende 6,5 Punkte, ließ aber Jan Gustafsson hinter sich, der ebenfalls diese Punktezahl erreicht hatte. Es war ein spannendes Turnier, das sogar einen handfesten Skandal bot. Spieler Christoph Natsidis wurde beim Betrügen erwischt, als er die eine Partie nebenher am Handy nachspielte. Das führte natürlich zur sofortigen Disqualifikation und muss im Nachhinein noch zeigen, welche Konsequenzen sich daraus ergeben werden. In jedem Fall war es ein Turnier, das man lange in Erinnerung behalten wird.
Im Damen Turnier konnte Sarah Hoolt die Meisterschaft holen, was ihre erste Deutsche Meisterschaft gewesen ist. Für die Zuschauer gab es also vieles zu sehen und das Teilnehmerfeld war mit vielen angesehenen Spielern und Spielerinnen besetzt. Und abgesehen vom Schachturnier, das wie üblich über eine Woche lief, gab es natürlich auch viele Gelegenheiten, um die schönen Seiten der Stadt Bonn und der Umgebung kennenzulernen. Alles zur 82. Deutschen Schachmeisterschaft gibt es in diesem Rückblick zu erfahren.
Die Deutsche Meisterschaft 2011 in Bonn
Für die Deutsche Meisterschaft im Schach kamen die Spieler und Spielerinnen in diesem Jahr in Bonn zusammen. Es ist das erste Mal, dass ein Turnier dieser Größenordnung im Schach in der Bundesstadt stattfindet. Gespielt wurde dabei sowohl bei den Männern als auch Frauen. Bonn bot allen Teilnehmern viele Gelegenheiten, um auch abseits des Turniers tolle Dinge unternehmen zu können.
Immerhin hat die Stadt eine Historie zu bieten, die mehr als 2000 Jahre zurückreicht. Da sie eine der ältesten Städte in Deutschland ist, noch dazu ehemalige Hauptstadt der Bundesrepublik, kommt ihr eine ganz besondere Bedeutung zu. Vieles gibt es zu entdecken, unter anderem auch die Spuren von Ludwig van Beethoven, der in Bonn zu Welt kam und einer der bekanntesten und besten Musiker aller Zeiten werden sollte.
Die Deutschen Einzelmeisterschaften waren bereits die 82. Ausgabe in diesem Jahr, nachdem man im letzten Jahr in Bad Liebenzell gewesen ist, wo Niclas Huschenbeth das Rennen machen konnte. Auch in diesem Jahr war der amtierende Meister wieder mit dabei, konnte seinen Titel aber nicht verteidigen.
Das Turnier wurde für die Tage vom 26. Mai bis zum 3. Juni 2011 angesetzt und bot tolle Unterhaltung mit vielen interessanten Partien. Es war auch einmalig, dass Frauen- und Männerturnier zusammen ausgetragen wurden. Das hat aber gut geklappt und könnte auch in Zukunft so gehandhabt werden.
Das Teilnehmerfeld der Meisterschaft
Das Teilnehmerfeld ließ sich sehen. Mit dabei war unter anderem Großmeister Daniel Fridman vom Schachverein Mühlheim-Nord mit einer aktuellen Elozahl von 2661. Fridman konnte 2008 die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Ebenfalls mit dabei war Großmeister Jan Gustafsson vom Ooser SC Baden-Baden, der mit 2646 Punkten ins Rennen ging. Viel vorgenommen hat sich auch Igor Khenkin, der im letzten Jahr in Bad Liebenzell den zweiten Platz belegte und es dieses Mal ganz nach vorne schaffte.
Weitere Großmeister im Teilnehmerfeld waren Rainer Buhmann, Sebastian Siebrecht und Raj Tischbierek. Unter den Internationalen Meistern war neben René Stern vom SK König Tegel und Christian Seel vom SC 1950 Remagen auch Niclas Huschenbeth vom Hamburger SK am Start. Huschenbeth ging als Titelverteidiger mit der Elozahl 2502 ins Rennen.
Die Duelle der DEM 2011
Von der 1. Runde an wurde es ein überaus spannendes Turnier. Gerade in diesen ersten Runden gibt es oftmals interessante Ergebnisse, weil eben Spieler mit größeren Unterschieden in den Elozahlen aufeinandertreffen. Allerdings hieß das nicht, dass die Topspieler deshalb auch jedes Duell für sich entscheiden konnten. So gab es für Daniel Fridman nur ein Remis gegen Christoph Natsidis. Auch für Rainer Buhmann gab es keinen Sieg. Buhmann bekam es mit einem stark aufspielenden Heiko Mertens zu tun. Titelverteidiger Huschenbeth konnte auch nur einen halben Punkt in der 1. Runde gegen Oliver Müller mitnehmen. Jeweils einen Punkt gab es dagegen für Jan Gustafsson, Falko Bindrich und auch Igor Khenkin.
Auch in der 2. Runde blieb es interessant. Dieses Mal allerdings konnten sich durchaus größtenteils die Spieler durchsetzen, die man auch als Favoriten auf dem Zettel hatte. 21 Züge brauchte Khenkin, um letztendlich gegen Tobias Jugelt gewinnen zu können. Klare Punkte gab es auch für Bindrich und Gustafsson. Ebenso gab es die Siege für Daniel Fridman, Niclas Huschenbeth, Sebsatian Siebrecht und René Stern.
Am dritten Tag der DEM 2011 gab es erneut die volle Punktzahl für Gustafsson und Khenkin. Es sollten in den nächsten Turniertagen noch einige dazukommen, sodass am Ende sowohl Gustafsson als auch Khenkin die 6,5 Punkte erreichten. Damit konnte sich Khenkin letztendlich aber aufgrund der niedrigeren Startbedingung in der Elozahl durchsetzen und somit die Meisterschaft gewinnen.
Fazit zur Deutschen Meisterschaft im Schach 2011
Dieses DEM 2011 Turnier hatte es definitiv in sich. Es gab viele spannende Partien und bis kurz vor Ende war nicht klar, welcher Spieler wirklich das Rennen machen würde. Igor Khenkin hatte schließlich die Nase mit seinen 6,5 Punkten vorne und verwies damit Jan Gustafsson auf den zweiten Platz. Für Daniel Fridman, der vor drei Jahren die Meisterschaft gewann, reichte es noch zum dritten Platz. Niclas Huschenbeth konnte seinen Titel zwar nicht verteidigen, aber einen guten siebten Platz belegten. Einen Aufreger gab es bei diesem Turnier auch. Im Match mit Sebastian Siebrecht wurde Christoph Natsidis dabei erwischt, wie er die laufende Partie am Handy nachspielte und sich dabei auch nicht sonderlich geschickt anstellte. Es wurde erkannt und Natsidis disqualifiziert. Damit ging ein aufregendes Turnier zu Ende und man freut sich bereits jetzt schon auf das nächste Jahr, wenn die DEM 2012 in Osterburg stattfinden wird.