Das dunkle Gen

Ein kranker Neurologe, die Wissenschaft und Künstler suchen in diesem Film nach der Ursache der Volkskrankheit „Depression“. Frank Schauder ist zum einem Patient, zum anderen Arzt. Er will sie in der Dokumentation „Das dunkle Gen“ ergründen.

Das dunkle Gen
  • Das dunkle Gen
  • PHYSISCHER FILM
  • Indigo
  • Audience Rating: Freigegeben ab 12 Jahren

Neben den persönlichen Einblicken in sein Leben und unter der immer wiederkehrenden Depression, erfährt der Zuschauer mehr über die fundamentale Umwälzung und den rapiden Fortschritt im Bereich der Gentechnologie. Auf den Weg zur Erforschung der Wurzeln seiner Erkrankung begegnet er vielen Menschen, die den Code der DNS auf unterschiedliche Weise umsetzen.

Doch der Film ist nicht so düster wie der Titel der Dokumentation es vorgibt. Im Gegenteil er ist eine faszinierende Reise in das Innere unserer Zellen mit eindrucksvollen Bildern.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Das dunkle Gen“ stammt aus dem Jahr 2015 und ist eine Produktion der Länder Deutschland und der Schweiz. Für Regie und Drehbuch verantwortlich waren Miriam Jakobs und Gerhard Schick. Jakobs studierte neben Film- Theater- und Fernsehwissenschaften, Philologie. Nach ihrem Magister arbeitete sie an der HFF in München bis Ende 2007.

Gerhard Schick unterzog sich ebenfalls diesen Studiengängen und arbeitet zudem international als Kameramann und Editor. Auftraggeber waren WDR, NDR, SWR und Institutionen wie das Goethe Institut. Seit 2007 realisieren die Studienfreunde Jakobs und Schick gemeinsam ihre Projekte, die mehrfach ausgezeichnet wurden.

Protagonisten des Films sind Frank Schauder, sowie sein Sohn Leonard. Des Weiteren Prof. Dr. Sabina Gallati, eine Spezialistin für genetische Analytik am Inselspital Bern. Prof. Dr. Georg Church, Humangenetiker an der Universität Harvard im Bereich der Molekularmedizin. Außerdem sind zu sehen Deirdre Gribbin, Komponistin, bekannt für „Hearing Your Genes Evolve“ und Bildhauer Tony Cragg.

Premiere feierte „Das dunkle Gen“ am 28. Mai 2015 in der Schweiz und am 11. Juni 2015 in Deutschland mit einer Lauflänge von 99 Minuten. Empfehlenswert ab 12 Jahren.

Zusammenfassung & Story vom Film „Das dunkle Gen“

Die WHO schätzt das etwa 4,1 Millionen Menschen in Deutschland an Depressionen leiden. Die Deutsche Depressionshilfe spricht von einer Volkskrankheit. Einer Krankheit die von vielen unterschätzt wird. Familie und Freunde der Betroffenen werden vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, den Krebs der Seele, der nicht selten tödlich endet.

Jakobs und Schick kennen Frank Schauder aus der Zeit ihres Studiums. Frank Schauder studierte Medizin und praktizierte als Neurologe. Dann kam die Depression und warf sein bis dato geregeltes Leben völlig aus der Bahn.

Er kann seinen Beruf nicht mehr ausüben und unter dem Verlust seiner Familie isoliert er sich vollständig. Er denkt an Suizid. Letztendlich kommt er in stationäre Therapie. Unter starken Medikamenten stabilisiert er sich und er kann mit der Krankheit leben.

Der Mittelpunkt seines Lebens ist sein Sohn Leonard. Es stellt sich für Frank Schauder die bittere Frage: Wird auch Leonard aufgrund der Vererbungslehre diese schwer heilbare Erkrankung treffen?

Der Mediziner beschäftigt sich intensiv mit Molekularbiologie und beschließt seinen Speichel zur Genanalyse in ein Labor in die USA zu schicken. Durch die Auswertung hofft er den Fortschritt zur Entstehung und Therapie der Depression zu unterstützen.

Die Filmemacher begleiten ihn nach München zu Prof. Dr. Holsboer, der nach wie vor die Meinung vertritt, für diese Krankheit ist ausschließlich eine organische Fehlentwicklung im Gehirn verantwortlich. Auch Institutionen in der Schweiz besuchen sie. In Barcelona führt der Weg sie zum Supercomputer „Mare Nostrum“, vorgesehen unter anderem für den Bereich der Biowissenschaften.

Schauder begibt sich weiter nach Harvard zum Gründer des „Personal Genome Projects„, Prof. Dr. Georg Church, der glaubt, dass der Alterungsprozess bald gestoppt wird und altersbedingte Krankheiten nicht mehr auftreten. Das ewige Leben also?

Er fährt zu einem amerikanischen Genlabor, in denen sich Gen-Nerds mit der Frage beschäftigen, warum dieses Labor, in dass sie als auch Schauder ihre DNS einschickt haben, für eine lächerliche Summe diese untersuchen. Worin liegt die Motivation? Um Statistiken zu erstellen?

In seiner weiteren Suche unterhält er sich mit der Komponistin Deirdre Gribbin, ihr Sohn wurde mit dem Down-Syndrom geboren, die sich von der Struktur der menschlichen Gene künstlerisch inspirieren lässt. Auch Bildhauer Tony Cragg hat sich intensiv mit der Materie des genetischen Codes und der in ihnen wohnenden Kraft beschäftigt.

„Das dunkle Gen“, ist eine Dokumentation, die sich nicht nur auf die Depression als solches fokussiert und sich auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse stützt, sondern auch zeigt, wie die kleinsten Bausteine des Lebens Künstler interpretieren.

Kritiken und Fazit zum Film „Das dunkle Gen“

Die Regisseure der Dokumentation „Das dunkle Gen“ kennen den Hauptprotagonisten Frank Schauder bereits seit ihren Studium. Der ambitionierte und talentierte Medizinstudent begleitete sie zu dieser Zeit bereits nach Brasilien und Israel zum Dreh ihrer ersten Filme.

Gegen Ende des Studiums erkrankte er an der Depression, die von nun an sein Leben prägte. Die Heilung seiner Krankheit erschien zudem als aussichtslos, da das Krankheitsbild seit Generationen in der Familie auftrat und mehrere Verwandte Suizid verübten.

Doch der intelligente Mann überraschte sein Umfeld, denn er wollte mehr über diese Erkrankung erfahren, schon allein aus Angst um seinen Sohn. Ist die Depression vererbbar? Er beschäftigte sich mit der Genom-Sequenzierung und ihren Fortschritten. Durch diese intensive Auseinandersetzung veränderte sich auch Frank Schauders Sichtweise sukzessiv.

Die Dokumentation wurde von den Kritikern mit mittleren Rezensionen bewertet, vor allem aufgrund dessen, dass „Das dunkle Gen“ etwas von der eigentlichen Thematik abschweift. Trotzdem ist es ein interessanter Film über Humangenetik und ihren Fortschritt.

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