Zocken ohne Konsole und PC: Cloud-Gaming als Trend der Spielwelt
Menschen streamen seit Jahren Filme, Musikstücke und sogar Fernsehsendungen. Warum sollte dies nicht auch mit Videospielen möglich sein? Kluge Köpfe nahmen sich dieser Idee an und riefen das „Cloud-Gaming“ ins Leben.
Das zugrundeliegende Konzept ist einfach erklärt: Gamer benötigen keine teure Software mehr, sondern können das favorisierte Spiel einfach störungsfrei auf einem Endgerät „streamen“. So zukunftsfähig der neue Trend auch ist, er hat auch seine Tücken.
Definition und Voraussetzungen: Das gehört zum Cloud-Gaming
Mit „Cloud-Gaming“ bezeichnen Kenner eine relativ junge Technologie, die es ermöglicht, Spiele auf externen Servern aufzurufen. Hierbei müssen die Spieler weder eine Software downloaden, noch diese auf dem Computer installieren. Stattdessen gelangen die Spiele wie Alarmstufe Rot 3 & Co. „via Stream“ auf das gewünschte Endgerät. Umgekehrt gelangen auch die Aktionen der Spieler über die Internetverbindung zum Rechenzentrum.
Damit die Technologie reibungslos funktioniert, benötigen die Spieler eine stabile und schnelle Internetverbindung. Welches Endgerät sie nutzen, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks: Laptops und Computer sind ebenso geeignet wie Spielekonsolen, Smart-TVs oder Tablets.
Remote-Server machen anspruchsvolle Hardware überflüssig
In den vergangenen Jahren erlebte das Cloud-Gaming einen enormen Aufschwung. Dies ist nicht verwunderlich, da die Mobile-Gaming-Branche stetig gewachsen ist und mittlerweile Milliardeneinnahmen generiert. Passionierte Spieler schätzen hierbei die schier unendliche Auswahl an Angeboten. Insbesondere die Online-Casinos locken mit einer neuen virtuellen Erlebniswelt aus Slots und Automatenspielen, die unterhaltsamen Spielspaß garantieren. Auch die Bezahlsysteme verzeichnen – parallel zum Mobile-Gaming – eine konstante Weiterentwicklung. Während es früher allenthalben möglich war, Transaktionen mit Banküberweisungen durchzuführen, stehen Spielern inzwischen viele andere Optionen offen. Neben Kreditkarten werden, wie Onlinebanken.com berichtet, neue Bezahlmethoden wie Kryptowährungen oder Google bzw. Apple Pay immer beliebter.
Mit den mobilen Endgeräten und den modernen Bezahlmethoden verspüren mehr und mehr Gamer den Wunsch, „einfacher“ zocken zu wollen. Anstelle sich teure Konsolenspiele zuzulegen oder Unmengen an Daten auf den Computer zu laden, rücken externe Clouds in den Fokus. Anbieter wie GeForce Now oder Google Play Instant versprechen ihrer Fanbase ein vollkommen neuartiges Spieleerlebnis. Denn sie machen bestimmte Systemanforderungen überflüssig, da die Spiele einfach über das Internet gestreamt werden können.
Da die Hardware dadurch weniger gefordert wird, läuft das Gerät weniger heiß. Auf diese Weise schont das Cloud-Gaming die Technik und fungiert gleichzeitig als „virtueller Speicherplatz“. Spielstände und auch Profile lassen sich bequem über den Rechenserver abspeichern, sodass keine Daten verlorengehen. Zudem können die Spieler ortsunabhängig auf das Angebot zugreifen. Alles, was sie benötigen, sind eine stabile Internetverbindung und ein Endgerät ihrer Wahl. Dadurch ergibt sich nicht zuletzt eine enorme Zeitersparnis: Durch das „Plug & Play“-Prinzip müssen die Spieler keine zusätzliche Zeit investieren, um die Anwendung auf dem neusten Stand zu halten.
Welche Nachteile hat das Cloud-Gaming?
Ein nachteiliger Aspekt des Cloud-Gamings ist die Internetverbindung. Nur mit schnellem und stabilem Internet können die Daten in einer angemessenen Geschwindigkeit ohne zeitlichen Verzug übertragen werden. Doch auch dann besteht ein gewisses Restrisiko für gelegentliche Streaming-Aussetzer. Anders als bei einem Film lässt sich das Spiel allerdings nicht „anhalten“ oder „zurückspulen“. Da die Inhalte nicht zwischengespeichert werden, läuft das Spiel einfach weiter. So kommt es, wenn die Verbindung hakt, bestenfalls zu einem Grafikfehler und schlimmstenfalls zu einem K.O. der Spielfigur. Allein deshalb besteht die Gefahr, dass das Vergnügen am Cloud-Gaming zumindest zeitweise auf der Strecke bleibt.
Auch der Umstand, dass man die Spiele nicht dauerhaft sein Eigen nennt, stört viele Gamer. Vor allem Sammler geben sich oftmals nicht mit einer zeitlich begrenzten Nutzungslizenz zufrieden. Da sich das Angebot stetig wandelt, gibt es keine Garantie, dass ein Spiel ständig im Bestand bleibt.
Darüber hinaus könnten sich vor allem technikbegeisterte Spieler vom Cloud-Gaming eher eingeschränkt fühlen. Gerade durch die Streaming-Technologie lassen sich hochauflösende Grafiken oder spezielle Modifikationen häufig nicht aufrechterhalten. Insbesondere die Qualität der Grafik kann limitiert sein oder heruntergerechnet werden. Am Ende kann es ebenfalls passieren, dass Spieler trotz Abonnement weitere Anwendungen „hinzukaufen“ müssen. Da die Schnittstellen zu anderen Plattformen oft nur teilweise eingerichtet sind, kommt es unter Umständen zu unnötigen Doppelkäufen.
Das Thema Latenz und was Spieler beim Cloud-Gaming beachten sollten
Ein entscheidender Faktor für ein „gutes“ oder „schlechtes“ Cloud-Gaming-Erlebnis ist die Latenz, also die Reaktionszeit. Vor allem bei Multiplayerspielen ist sie von entscheidender Bedeutung, um gute Ergebnisse im Spiel erzielen zu können. Als Latenz wird in diesem Zusammenhang die Zeitspanne zwischen einem Ereignis, das im Spiel auftritt und der Reaktion darauf definiert. Da die Daten vom PC zum Server und zurück gelangen müssen, entstehen zusätzliche Latenzen, die es beim Konsolenspiel nicht gibt.
Generell sollte die im Fachjargon als „Ping“ bezeichnete Latenzzeit so gering wie möglich ausfallen. Zwar gewährleisten die meisten Cloud-Gaming-Anbieter eine niedrige Latenz, jedoch wird diese von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Bei Spielen mit normalem Tempo wirkt sich eine gering verzögerte Latenz meistens nicht negativ aus. Anders verhält es sich mit temporeichen Online-Shootern, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern. Hier ist es sinnvoll, auf bestimmte Aspekte zu achten, um für einen reibungslosen Spielablauf zu sorgen:
- Häufig liegt das Problem für einen hohen Ping beim Nutzer selbst. Dies kann mit der im Haushalt verwendeten Technik, aber auch mit dem eigenen Internetanbieter zusammenhängen. Auch WLAN oder andere Geräte im eigenen Netzwerk können sich negativ auf die Internetverbindung auswirken. Parallel durchgeführte Serien-Streamings, Downloads oder Installationen tragen ebenfalls zu hohen Ping-Werten bei.
- Um die verfügbare Bandbreite optimal nutzbar zu machen, ist es sinnvoll, sich einen modernen Router anzuschaffen. Falls ein WLAN-Zugang vorhanden ist, lohnt es sich, beide Optionen miteinander zu vergleichen. Sollte die Verbindung per Kabel mit mehr als zehn Millisekunden „Vorsprung“ besser abschneiden, gilt es diese zu bevorzugen.
- Mitunter hängen hohe Ping-Werte mit der Tageszeit zusammen. Dann gilt es, die allgemeine Internetleitung genauer unter die Lupe zu nehmen. Gamer sollten beispielsweise prüfen, ob alle Kabel unbeschädigt sind oder ob alternative Zugangsmöglichkeiten bestehen.
Fazit: Für wen eignet sich Cloud-Gaming?
Cloud-Gaming eröffnet interessierten Gamern neue Möglichkeiten, um liebgewonnene und unbekannte Spiele zu entdecken. Da kein eigenes Gaming-Setup erforderlich ist, profitieren vor allem „Gelegenheitszocker“, die ab und an entspannt spielen wollen. Insgesamt steckt das Cloud-Gaming zwar noch in den Kinderschuhen, ist aber jetzt schon eine erwähnenswerte Alternative gegenüber einer teuren Hardware.