RoboCup 2005 » Deutschland kann in Japan Titel gewinnen
Bis jetzt war es wirklich ein aufregendes Jahr aus Sicht der Robotik und der deutschen Beteiligung daran. Nicht nur fanden im Frühjahr die German Open statt, sondern eben auch der RoboCup 2005 in Japan. Dort gab es viele starke Teams und auch deutsche Mannschaften konnten sich durchsetzen und lagen in mehreren Disziplinen vorne.
Die deutschen Teams stammten unter anderem aus Osnabrück, Berlin und Bremen. Damit konnte man in diesem Jahr wieder einen ordentlichen Sprung machen, was die Entwicklung angeht. Das ist natürlich auch eine perfekte Vorbereitung auf das nächste Jahr, denn dann wird es zwar keine RoboCup German Open geben, aber die RoboCup-Weltmeisterschaften in Bremen. Insofern sind es wirklich gute Zeiten für die deutsche Robotik und immer mehr Teams versuchen an dieser Entwicklung teilzunehmen. Wie die beiden Turniere abliefen, wer die Gewinner sind und einen näheren Blick auf die Teams wie zum Beispiel die BremenByters wird es in diesem Artikel zu lesen geben.
Die RoboCup German Open 2005
Wie auch in den letzten vier Jahren fand das Turnier in diesem Jahr wieder in Paderborn statt. Genauer gesagt im Heinz Nixdorf MuseumsForum, das der ideale Austragungsort ist, da es sich dabei um das größte Computermuseum der Welt handelt. Insofern ist ein Besuch immer lohnenswert, aber vom 8. bis zum 10. April 2005 ging es dort wirklich hoch her, da die RoboCup German Open stattfanden. Gespielt wurde in allen RoboCup-Ligen, da es sich auch gleichzeitig um ein Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft handelte. An Action hat es an diesen drei Tagen nicht gefehlt und am Ende konnten sich einige Teams in den Disziplinen durchsetzen, um so das Ticket für Osaka im Sommer zu lösen. Dort sollte es dann auch positiv weitergehen, aber dazu später mehr.
Insgesamt sieben Disziplinen gab es, in denen Teams gegeneinander antraten. Die stammten mehrheitlich, aber nicht ausschließlich, aus Deutschland. Bei der Soccer Simulation 2D setzte sich am Ende das Team „Brainstormers 2D“ aus Osnabrück durch und ließ damit „AT-Humboldt“ aus Berlin und „YowAI2005“ aus Tokio hinter sich. Die Osnabrücker konnten danach auch als „Brainstormers 3D“ den ersten Platz beim Soccer Simulation 3D belegen. Auf Platz 2 und 3 landeten „Caspian“ aus Iran und „RoboLog“ aus Koblenz. Spannend war zudem, dass erstmals ein Demonstrationsspiel in der Humanoid League stattfand.
Die Small Size Kategorie
In der Kategorie Small Size gingen die ersten drei Plätze an die „FU-Fighters“ aus Berlin, die „Vienna Cubes“ aus Wien und „BOTNIA“ aus Vaasa in Finnland. Die Middle Size bot wieder Grund zum Jubel aus Osnabrück, denn die „Brainstormers Tribots“ machten das Rennen. Dahinter landeten „MINHO“ aus Portugal und „CoPS“ aus Stuttgart. Beim Kräftemessen der Sony Four Leggend schafften es die Microsoft Hellhounds“ aus Dortmund nach ganz vorne. Auf Platz 2 schaffte es das „Aibo Team Humboldt“ aus Berlin und auf Platz 3 kamen die „Bremen Byters“.
Zwei weitere Disziplinen gab es noch, bei denen die Anwendungsgebiete umso deutlicher sind. Die Disziplin Rescue Robot brachte das Team „MRL“ aus dem Iran auf den ersten Platz. Danach kamen die „Rescue Robots“ aus Freiburg und die „Bremen Rescue Walkers“. Zudem wurden die Preise „Best Autonomy Award“ und „Best Mobility Award“ verliehen, die an Team Deutschland1 bzw. „Rescue Robots“ aus Freiburg gingen. „Caspian“ aus dem Iran setzte sich in „Rescue Simulation“ gegen „ResQ Freiburg“ durch.
Die RoboCup Weltmeisterschaft 2005 in Japan
Nachdem die German Open ausgespielt wurden, standen die entsprechenden Teilnehmer für die Weltmeisterschaft fest. Es ging dafür vom 13. bis zum 19. Juli 2005 nach Osaka in Japan. Dort gab es dieselben Disziplinen, die auch schon in Deutschland ausgetragen wurden. Zusätzlich auch noch die Disziplin Humanoid, die im Wettbewerb ausgespielt wurde. Mit dabei waren die „Brainstormers“ aus Osnabrück“, „NimbRo“ aus Freiburg, die „FU-Fighters“ aus Berlin und ein gemeinsames German Team für die Four Leggend Kategorie. In diesem Team waren unter anderem die „Bremen Byters“ vertreten.
Aus deutscher Sicht lief diese Robotik Weltmeisterschaft wirklich gut, denn in drei von acht Disziplinen konnte man sich vor der Konkurrenz durchsetzen und den ersten Platz belegen. Das schaffte man bei den 2D-Simulationen, der Small Size Kategorie und Four leggend. Zudem gab es noch zwei zweite Plätze in 3D-Simulation und Humanoid. In letzterer belegte „Team Osaka“ den ersten Platz, in 3D-Simulation schaffte es „Aria“ aus dem Iran nach ganz vorne. Weitere Gewinner waren „Eigen“ aus Japan in Mid Size, „Toin Pelican“ aus Japan in Rescue Real Robots und „Impossibles“ aus dem Iran in Rescue Simulation.
Das Team Bremen Byters
Das Team der „Bremen Byters“ stammt wenig überraschend aus Bremen und hat sich dort an der Bremer Universität gefunden. Es sind Studierende des Technologie-Zentrums Informatik. Als deutsches Gesamtteam konnte man schon im letzten Jahr in Lissabon die Disziplin Sony Four legged gewinnen. Nach dem dritten Platz in den German Open gelang als gemeinsames Team erneut der Sieg bei der Weltmeisterschaft. In diesem Jahr hatte man kräftige Unterstützung bei den German Open, da man von „Evolution Robotics“ gesponsort wurde. Das ist ein Anbieter aus den USA für Robotik-Entwicklungsplattformen. Diese Plattform dient der Roboter Funktionalität. Das Team aus Bremen unterstützte man nicht nur aufgrund der guten Chancen bei den Turnieren, sondern auch wegen der technologischen Erkenntnisse und Fortschritte, die seit Jahren an der Universität gemacht werden.
Die Sony Four-Legged Robot League
Bei den Turnieren gibt es verschiedene Kategorien. Unter anderem auch die Sony Four Legged Robot League. Der Name verrät es schon, dass es sich hierbei um vierbeinige Roboter handelt. Die Besonderheit der Liga besteht darin, dass die Teams nicht eigenständig Roboter bauen, sondern den Sony Aibo als Grundlage nutzen. Für diesen wird dann die Software geschrieben, die zur Steuerung dient und die für sich einige Herausforderungen mit sich bringt.
Die Roboter sollen dadurch ganz autonom das Fußball spielen erlernen. Dabei müssen einige Aspekte beachtet werden, damit das gelingen kann. Verschiedene Forschungsthemen werden dabei unterschieden. Dazu gehören die Wahrnehmung der Umgebung und auch die der anderen Objekte, die sich bewegen. Außerdem die Modellierung der Orte, die Steuerung des Roboters selbst und dann noch die Ausführung in Form von Bewegungen.
Fazit zum RoboCup 2005 in Japan
Es kommt mächtig Bewegung in die Robotik, die natürlich ein Feld ist, das sich wirklich immer weiterentwickelt und man mit jedem Jahr die Fortschritte sehen kann, die gemacht werden. Dafür verantwortlich sind die vielen Teams, die aus Deutschland und dem Rest der Welt kommen. Angespornt werden diese Teams durch die Turniere wie die German Open oder auch die Weltmeisterschaften. In beiden Fällen konnten zuletzt die deutschen Teams gute Ergebnisse abliefern. Unter anderem auch die „Bremen Byters“. Die Turniere dienen aber nicht alleine nur dem Wettbewerb, sondern stellen Herausforderungen dar, die in der täglichen Arbeit mit den Geräten und der Software gelöst werden müssen. Sie sind also auch als Präsentationen der Ergebnisse zu verstehen. Im nächsten Jahr wird die Weltmeisterschaft in Bremen stattfinden.