Alles für meinen Vater

Alles für meinen Vater“ erhielt auf dem 30. Internationalen Filmfestival 2008 in Moskau den Publikumspreis. Danach standen weitere sieben Nominierungen für den Ophir an, leider ohne Erfolg. Dabei handelt es sich um ein deutsch-israelisches Filmdrama. In die deutschen Kinos schaffte es der Film am 22. Januar 2009.

Alles für meinen Vater
  • Amazon Prime Video (Video on Demand)
  • Hili Yalon, Shredi Jabarin, Shlomo Vishinsky (Actors)
  • Dror Zahavi (Director)
  • Audience Rating: Freigegeben ab 12 Jahren

Der junge Palästinenser Tarek möchte sich mitten auf einem Markt in Tel Aviv in die Luft sprengen. Die Technik versagt jedoch. Bei der folgenden Suche nach dem Ersatzteil gerät er an den Elektronikhändler Katz aus dem verfeindeten Stamm. Aus den Umständen heraus muss er für zwei Tage bei dem Mann untertauchen. Dieser Aufenthalt verändert sein Leben. Tarek sieht die Feinde mit anderen Augen.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur Dror Zahavi wurde am 6. Februar 1959 in Tel Aviv geboren. Er ist ein israelischer Filmregisseur. Allerdings arbeitet Zahavi vorwiegend für das deutsche Fernsehen. Mit „Alles für meinen Vater“ erreichte er eine Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr. Das Drehbuch stammt von Ido Dror und Jonatan Dror. Die Szenen wurden von Fritz Busse geschnitten.

Das israelische Drama läuft über eine Länge von 100 Minuten. Lehrer zeigen die Verfilmung gerne im Unterricht. Mit der Produktion von Zvi Spielmann, Shlomo Mograbi, Heike Wiehle-Timm, Evyatar Dotan und Doris Heinze, werden Themen, wie Terrorismus, Nahostkonflikt oder israelisch-palästinensischer Konflikt, deutlicher. Kameramann Karl-Friedrich Koschnick filmte die Besetzung: Dabei spielt Shredy Jabarin die Hauptrolle des Attentäters Tarek. Hili Yalon bringt den Zuschauer Keren näher. Katz, der Ersatzteilhändler, bekommt Leben von Shlomo Vishinski. Joni Arvid bringt Abed auf die Leinwand. Nebenrollen erhalten ein Gesicht durch: Shadi Pahareldin, Rosina Kambus, Oren Yadger, Dina Golan, Chaim Banai und Michael Moshonov.

Zusammenfassung & Story vom Film „Alles für meinen Vater“

Tarek lebt im palästinensischen Tulkarm. Er ist ein Araber und ein Fußballtalent mit glorreicher Zukunft. Tarek spielt für einen Verein aus dem israelischen Nazareth. Sein Vater ist immer auf der Seite seines Sohnes. Seine Karriere unterstützt er bedingungslos. Eines Tages verschärfen sich die Kontrollen an den Grenzpunkten aufgrund eines drohenden Terroranschlages. Tarek muss immer die Kontrollen überwinden, um zum Training zu kommen. Die Fahrten werden sehr riskant für ihn. Als fürsorgender Vater besorgte er Tarek einen Passierschein von den Israelis. Im Gegenzug wollen die Israelis allerdings Informationen. Diese Machenschaften bleiben nicht ungesehen. So gerät Tareks Papa in Misskredit bei der einheimischen, militanten Gruppierung, mit Namen Tansim.

Diese Situation bringt Tarek auf schlechte Gedanken. Das Leben scheint so ungerecht und nimmt einem Jugendlichen alle Illusionen. Tarek möchte die Ehre seines Vaters retten. So entschließt er sich, für die Tansim als Selbstmordattentäter zu fungieren. Das Attentat soll in Tel Aviv stattfinden. Die Bande rüstet ihn mit einer Sprengstoffweste aus. Diese Weste verfügt über eine Splitterbombe und einen Fernzündemechanismus für Notfälle. Die Tansim haben einen Schutz eingebaut. Tarek kann die Weste nicht mehr ablegen, ohne eine Explosion hervorzurufen. Als Tarek sich nun entschließt, die Bombe auf dem Marktplatz in Tel Aviv zu zünden, ist der Schalter des Zündmechanismus kaputt.

In den Seitenstraßen der belebten Stadt entdeckt Tarek den Elektroladen des Juden Katz. Leider hat der Inhaber den Schalter nicht vorrätig, sodass er den neuen Schalter bestellen muss. Dies dauert, denn am nächsten Tag ist Sabbat. Ihm bleibt nichts anderes übrig als bis zum Sonntagmorgen, um acht Uhr zu warten.

Tarek nimmt Kontakt zu seinen Auftraggebern auf. Sie kommen ihm entgegen. Bis Sonntagmorgen hat er Zeit, ansonsten zünden sie die Bombe mithilfe der Fernzündung.

Während seines Aufenthaltes lernt Tarek die hübsche Kioskbesitzerin Keren kennen. Sie ist rebellisch und hat daher Probleme mit den jüdischen Extremisten. Tarek wird von Katz über Nacht aufgenommen. Katz und seine Frau sind sehr nett. Tarek muss erkennen, dass auch andere Menschen einiges durchmachen müssen. In Keren verliebt er sich, wobei er absolut distanziert ist. Tarek verzichtet auf jeglichen Körperkontakt. Seine Sprengstoffweste unter der Kleidung würde nicht unbemerkt bleiben.

Endlich ist Sonntag. Keren und Tarek haben eine romantische Nacht am Strand erlebt. Nun macht er sich mit dem reparierten Mechanismus auf zum Marktplatz. Katz ahnt mittlerweile, was Tarek vorhat und trifft ihn auf dem Marktplatz. Dort überredet er ihn, aufzugeben und ihm zu folgen. Unweit von ihnen werden Sicherheitskräfte auf die beiden aufmerksam und erschießen Tarek. Dabei wird die Weste von einer Kugel getroffen und als Folge explodiert diese. Zum Glück werden keine weiteren Menschen getötet, weil Tarek am Strand alle Nägel aus der Bombe entsorgt hat.

Abschlussszene: Keren wacht am Strand auf. Sie entdeckt die Nägel aus der Bombe im Sand. Tarek hat einen Nagel zum Ring gebogenen und ihr an den Finger gesteckt. Zur gleichen Zeit hört Keren die Schüsse in der Stadt. Sie ahnt, was passiert ist. Traurig öffnet sie wenig später ihren Kiosk.

Kritiken und Fazit zum Film „Alles für meinen Vater“

Klar und deutlich wird der mörderische Konflikt zwischen den jüdischen Israelis und den Palästinensern. Leider setzt sich „Alles für meinen Vater“ nicht mit den Hintergründen des Themas auseinander. Der Regisseur und der Drehbuchautor versuchen nicht, die psychologische Vorgehensweise eines Selbstmordattentäters zu erklären. Im Gegensatz dazu kommt eine moderne Romeo-und-Julia-Variante zum Vorschein. So wird der Plot zu banal und unrealistisch. Der Blick in einen zerbrochenen Spiegel von Tarek muss ausreichen, um die innere Zerrissenheit für den Zuschauer zu deutlichen.

„Alles für meinen Vater“ scheitert an der glatt polierten Mainstream-Aufbereitung. Zahavi erlernte sein Handwerk beim deutschen Fernsehen und setzt sein erworbenes Wissen geschickt ein. Pluspunkte erhalten die makellosen Bilder, die guten Schnitte und die musikalische Untermalung der dramatischen Szenen. Leider ist die Vermischung des Unterhaltungskinos mit der Geschichte des Selbstmordattentäters nicht passend. Trotz der Oberflächlichkeit hat das Drama sieben Ophir-Nominierungen abgesahnt. Somit kann der Zuschauer sich auf einen angenehmen Zeitvertreib freuen.

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