Rapper Al-Gear gewinnt 85.000 Euro im Online-Casino

Rapper Al-Gear gewinnt 85.000 im Online-Casino 2020 scheint das Jahr zu sein, in dem der Deutschrap seine Affinität zu Online-Casinos und Wetten entdeckt. Der bekannte Rapper Al-Gear, mit algerischen Wurzeln, konnte im Online-Casino seinen Reichtum vermehren. In einem Live-Stream konnte seine Community Zeuge seiner Glückssträhne werden. Auch zahlreiche andere namhafte Künstler machten ihr Spielglück publik. Da stets hohe Summen gesetzt wurden, waren die Gewinne dementsprechend hoch. Dies führte natürlich zu einer gewollten medialen Aufmerksamkeit. Die jeweiligen Kontostände zu veröffentlichen scheint für manche Vertreter dieses Genres die eigentliche Passion zu sein.

Von soviel Zuwendung Fortunas euphorisiert, entschloss sich Al-Gear von den 85.000 Euro einen Teil des Gewinns an seine Community zu spenden. Damit keiner seiner Fans ausgeschlossen ist, tauschte er 5.000 Euro vom Gewinn in Guthaben auf Paysafe Karten um, um diese anschließend an seine Community zu verschenken. Die PaysafeCard wird im Internet sehr gerne genutzt, so das die Gewinner der Karten diese ohne Probleme überall sofort benutzen konnten.

85.000 Casino-Gewinn für verurteilten Betrüger

Der Rapper Al-Gear, ohne Hauptschulabschluss und laut eigenen Aussagen mit etlichen Haftstrafen gesegnet, hat sich bisher nicht unbedingt als genialer Lyriker hervorgetan. Erste Bekanntheit erlangte er im Jahre 2008 als er mit einem Gastbeitrag auf dem Debütalbum seines Kumpels Farid Bang brillierte. Seine Karriere kam allerdings erst so richtig ins Rollen, als er mit seinem Video zu „Miststück„, welches eine herrliche Parodie zu Bushidos und Flers „Dreckstück“ ist, über 4 Millionen Aufrufe bei Youtube generieren konnte.

Seine Karriere nahm dann 2012 stärkere Konturen an, als sein Soloalbum „Kein Feat.für Spastis“ eine Woche lang den 52. Platz der deutschen Charts belegte. Im darauffolgenden Jahr kam es zum Zerwürfnis mit der Labelleitung von Blackline Records, die sein erstes Album herausbrachten.

Als Konsequenz dieses Bruchs kam es dann Anfang 2014 zur Gründung seines eigenen Labels „Milfhunter Records“. Etwa zeitgleich fing er außerdem damit an Sozialleistungen im Wert von fast 5.000 Euro zu horten.

Haftbefehl Rapper Al-Gear 600.000 Fans auf seiner Facebook Seite blieben auch der Staatsanwaltschaft nicht verborgen. So wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Sein Studioalbum aus dem selben Jahr trägt dann auch den äußerst originellen Titel „Wieder mal angeklagt“. In dem Zeitraum, in welchem er Hartz 4 bezog, hatte er angeblich monatliche Einnahmen von über 8.000 Euro. Im Oktober des genannten Jahres waren es sogar 16.000 Euro.

Gegenüber der Bildzeitung bemerkter er nur lakonisch, dass er es dem Amt gegenüber vergessen hat mitzuteilen, dass er jetzt vermögend ist. Al-Gear, der mit bürgerlichen Namen Abdelkader Zorgani heißt, wurde daraufhin zu einer Strafzahlung von 13.600 Euro verurteil, das entspricht 80 Tagessätzen à 170 Euro. Gerechterweise mußte er auch sein zu Unrecht erhaltenes Hartz 4 Geld vollumfänglich zurückzahlen.

Der Karriere des Rappers tat diese Episode aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. So arbeitet er mittlerweile mit Größen wie Kay One und Bass Sultan Hengzt erfolgreich zusammen. Aktuell rührt er die Werbetrommel für sein neuestes Musikvideo „Rille“.

Vor einigen Monaten war dann in einem Livestream zu sehen wie er in einem Online Casino 85.000 Euro gewinnt. Einen Teil dieses Geldes bekamen seine Fans ab. Seine Begeisterung für Casino und Glücksspiel wurde schon 2019 offenbar. Damals erhielt er ein Angebot von einem Plattenlabel, dass als Vertragsbedingung zukünftiges Glücksspiel untersagte. Sein Glück sollte entscheiden. So setzte er bei einem Fußballspiel zwischen Algerien und dem Senegal 25.000 Euro auf Algerien. Er war bereit den Vertrag zu unterschreiben, wenn er diese Wette verliert. Letztendlich gewann Algerien knapp mit 1:0, Al-Gear war um etliche tausend Euro reicher und der Vertrag geplatzt.

Deutscher Hip-Hop ist spielsüchtig

Al-Gear ist mit seiner Leidenschaft kein Einzelfall. So gibt es zahlreiche andere Beispiele für namhafter Musiker die dem Einsatz hoher Geldbeträge entspannt gegenüber stehen.

Fifa um echtes Geld spielen Die Rapper Maxwell und Gzuz zockten auf ihrer Konsole Bayern gegen Tottenham – um 50.000 Euro. Maxwell gewann die Kohle, aber Gzuz machte den Vorschlag das Geld im wahren Fußball-Leben auf die Partie Bayern gegen Tottenham zu setzten. Die Wette ging auf und beide konnten sich über 50.000 Euro Wettgewinn freuen.

Die beiden Nachwuchs Rapper Eno und Mero sollen intern um 50.000 Euro gewettet haben. Sie trommelten daraufhin ihre Kumpels aus Wiesbaden und Rüsselsheim zusammen und traten mit ihren jeweiligen Freunden in einem Fußball Match gegeneinander an. In einer engen Partie konnte Mero das entscheidende Tor erzielen und somit den satten Gewinn für sich verbuchen.

Auch Play 69 machte auf sich aufmerksam, als er bei einer Wette auf einen Sieg der Dortmunder Borussia setzte und sogar vorhersah, dass der neue Stürmerstar Haaland dabei zwei Tore erzielen würde.

Rapper und Casinos – künstlerische Defizite durch Schlagzeilen kompensieren

Im Deutschrap oder im Rap ganz allgemein spielt die Ökonomie der Aufmerksamkeit eine entscheidende Rolle. Aufmerksamkeit wird in diesem Genre durch materiellen Erfolg generiert, also komplett anders wie in Stadtgame. Es wird nicht verheimlicht, dass es dieser Kunstrichtung nicht um höhere Werte geht. Ganz im Gegenteil: je materialistischer sich die einzelnen Protagonisten gebärden um so erfolgreicher scheinen sie zu sein. Man konnte den deutschen Rap eine Zeitlang mal sicher feiern. Es gab herausragende Vertreter, die originelle Musik mit Texten die Wortwitz besaßen produzierten. Heute geht es den meisten nur noch um das Zur-Schau-Stellen des eigenen materiellen Reichtums, bei gleichzeitiger extremer geistiger Armut. Dass ein gewisser Al-Gear 85.000 Euro im Online-Casino gewonnen hat ist schön für ihn, bringt den Hip-Hop aber nicht weiter.

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