The Witcher 3: das Review zum Rollenspiel Kracher
Wenn ein Videospiel regelmäßig auf den Bestenlisten des Genres oder allgemein ganz weit vorne landet, dann hat es wohl einiges richtig gemacht. Bei “The Witcher 3” von CD Projekt gibt es diesbezüglich eine große Einigung zwischen Spielern und Spielkritikern. Die Bewertungen sprechen für sich, ebenso die Auszeichnungen und Verkaufszahlen. Als das Spiel 2015 erschien, sprengte es sämtliche Erwartungen und Rekorde.
Heute gilt „The Witcher 3“ als eines der besten Rollenspiele aller Zeiten, was viele Gründe hat, die sowohl die Story betreffen, als auch die Spielwelt an sich. Wie auch schon die beiden Vorgängern basiert dieser dritte Teil auf den Romanvorlagen von Andrzej Sapkowski. Der Erfolg des Spiels sorgte auch für die Adaption in Form einer The Witcher Fantasy-Serie auf Netflix. Auch heute noch lohnt es sich, immer wieder zu diesem Spiel zurückzukehren. Warum das so ist, gibt es in diesem Review zu erfahren.
The Witcher 3: Fantasy Rollenspiel mit Höchstwertungen
Fantasy-Fans muss man diesen Titel wohl kaum erklären, da die Witcher-Reihe enorm erfolgreich ist und das in jedem Medium. Die Hexer-Saga wurde von Andrzej Sapkowski erdacht und in mehreren Büchern und Kurzgeschichten seit Anfang der neunziger Jahre veröffentlicht. Diese Reihe galt schon lange als Geheimtipp, konnte dann aber noch einen weiteren Schub erhalten, als 2007 “The Witcher” von dem polnischen Entwicklerstudio CD Project RED erschien. Das Rollenspiel erreichte viele Fans und machte die Figur Geralt aus den Romanen noch bekannter. Vier Jahre später folgte mit “Assassins of Kings” die Fortsetzung.
- THE WITCHER 3: WILD JAGD GOTY PC
Mit den ersten beiden Spielen konnte man bereits Millionen verkaufte Versionen feiern, sodass man die Arbeiten am dritten Teil beginnen konnte, der dann simultan am 19. Mai 2015 für PC, Xbox und PlayStation veröffentlicht wurde, vier Jahre später auch für die Nintendo Switch. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Heute ist The Witcher 3 mit über 50 Millionen verkaufter Einheiten eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten und zieht auch noch Jahre nach dem Release Spieler in seinen Bann. Die Gründe sind vielfältig. Das Spiel punktet in allen Belangen.
Auch ohne Vorkenntnisse der Bücher oder Vorgängerspiele kann man bedenkenlos in den dritten Teil eintauchen, der es dem Spieler in dieser Hinsicht aber auch einfach macht. Wer auf Rollenspiele im Fantasy-Setting steht, wird hier in den Genuss vieler Stunden Spielspaß kommen.
Darum geht es in diesem Spiel
Angesiedelt ist The Witcher 3 in der fiktiven Welt, die von Autor Sapkowski erdacht wurde und in der Fantasy und Mittelalter gekonnt gemischt werden. Hier trifft der Spieler also auf Bewohner anderer Völker wie Elfen und Zwerge, schlägt sich mit grausamen Kreaturen herum und kann Magie einsetzen. Die Spielwelt ist politisch in Fürstentümer und Königreiche eingeteilt, die sich verbünden, Kriege führen und sich immer wieder gegenseitig auszustechen versuchen. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Geralts von Riva, der sich in dem ganzen politischen Miteinander neutral verhalten will. Seine Profession ist die eines Hexers, einer aussterbenden Art von mutierten Kämpfern und Wissenden, die erschaffen und trainiert werden, um böse Kreaturen zu bekämpfen, die einst in die Welt gekommen sind.
Größtenteils bewegt man sich in Witcher 3 im Westen der Karte und kann dort zwischen verschiedenen Orten hin und her wechseln. Fast alle Orte können dabei direkt erreicht werden, da es sich um eine Open World handelt. Der Spieler entscheidet selbst, welche Wege er schreiten möchte. Dennoch entfaltet sich schnell eine Geschichte, der man folgen möchte. In ihr spielt vor allem Ciri eine große Rolle, dessen Vormund Geralt ist, der sie zur Hexerin ausbilden möchte. Eines Tages verschwindet Ciri, doch nicht nur Geralt sucht sie, sondern auch der Kaiser, die geheimnisvolle Wilde Jagd und weitere Akteure der Welt. Ciri trägt sogenanntes Altes Blut in sich, was ihr besondere Fähigkeiten verleiht.
So viele Geschichten
Grundlegend ist es auch in Witcher 3 so wie in vielen anderen Rollenspielen: Es gibt eine Hauptquest, daneben viele Nebenquests. Allerdings werden diese Geschichten und Aufträge in diesem Spiel so gekonnt miteinander verwoben, dass es als Spieler großen Spaß macht, seine Nase einfach überall reinzustecken und verschiedene Aufgaben anzunehmen. Wie die Aufträge erfüllt und welche Dialogzeilen gesprochen werden, ist dem Spieler selbst überlassen. Langeweile kommt so schnell aber nicht auf. Witcher 3 hat manche Nebenquests, die auch als eigenständige PC Spiele und Browsergames eine gute Figur machen würden.
The Witcher 3 Grafik
Manch einer spielt den dritten Witcher-Teil auch einfach nur, indem er stundenlang durch die Welt reitet, die so wunderschön und detailliert gestaltet wurde. Landschaftlich fühlt man sich an polnische Gefilde erinnert, was an der Herkunft des Autors und der Entwickler liegt. So wurde die Welt auch gestaltet.
Erst in der Erweiterung “Blood & Wine” gibt es toskanische Wärme zu spüren. Bis dahin bewegt sich der Spieler durch eine reiche Welt, die gelebt und belebt aussieht und schnell für eine gelungene Immersion sorgt. Auch Jahre nach dem Release kann das Spiel in dieser Hinsicht noch überzeugen, an dem sich zukünftige Rollenspiele messen lassen müssen.
Soundtrack von Witcher 3
Die Klangkulisse weiß zu überzeugen und ist vielseitig. Ob nun das Stimmengewirr in den Städten, die Schreie der Bestien oder das Rauschen des Windes – Stimmung kann Witcher 3. Die Synchronisation ist rundum gelungen und haucht den vielen Figuren des Spiels Leben ein. Noch dazu ist die Musik ein volles Pfund. Geschrieben wurde sie von Marcin Przybyłowicz und Mikołaj Stroiński. Aufgenommen wurde sie mit der Band Percival, einer Folk-Band aus Polen. Es werden mittelalterliche und düstere Klänge geboten, slawische und keltische Idiome genutzt, gleichwohl gibt es aber auch immer wieder den großen Pinselstrich mit dem Orchester. Wird es romantisch, untermalt die Musik sanft die Szenerie. Im Kampf jedoch wird die Musik intensiv und resolut.
So wird The Witcher gespielt
Es handelt sich um ein Open-World-Rollenspiel. Das bedeutet, der Spieler kann sich frei in der Welt bewegen und größtenteils beliebig zu jedem Ort gehen, an den er möchte. In der Welt kann man als Geralt mit den anderen Charakteren interagieren. Was in Dialogform oder auch kämpferisch geschehen kann. Nach und nach erhält der Spieler Aufträge, die er erfüllen muss, um Belohnungen zu erhalten oder aber die Geschichte voranzutreiben. Gespielt wird in der Third-Person-Ansicht. Das bietet gerade in Kämpfen eine sehr gute Übersicht. Im Laufe des Spiels kann Geralt sich weiterentwickeln und dadurch stärker werden. Ebenso erhält er stets neues Equipment.
Erweiterungen von Witcher 3
Schon im Oktober 2015 wurden die Spieler mit der Erweiterung “Heart of Stone” beglückt, die das Spiel um eine größere Nebenquest erweitert. Darin trifft Geralt auf Olgierd, der unsterblich ist und aus dieser misslichen Lage befreit werden möchte. Rund ein halbes Jahr später kam mit “Blood and Wine” die nächste Erweiterung, die sogar noch größere Ausmaße annimmt und eine ganz neue Region einführt. Dabei handelt es sich um Toussaint, das weiter im Süden liegt und Erinnerungen an Norditalien weckt. Dort soll er sich im Auftrag der Herzogin um ein Biest kümmern, das sein Unwesen treibt. Doch die Dinge sind anders, als es auf den ersten Blick scheint. Beide DLC konnten hohe Wertungen erhalten.
Wiederspielbarkeit des Rollenspiels
Mittlerweile sind Witcher 3 und die beiden Erweiterungen nicht mehr ganz taufrisch, aber das sollte niemanden davon abhalten, in diese Welt einzutauchen. In Sachen Fantasy-Rollenspiele gehört der Titel zur Speerspitze des Genres. Das Spiel hat auf vielen Ebenen so viel zu bieten, dass viele Spieler auch immer wieder in die Welt zurückkehren. Ob das nun die Charaktere sind, die vielen Geschichten, die opulente Gestaltung der Städte und Landschaften, die intensiven Kämpfe oder auch die eindringliche Musik. Dank der Mod-Unterstützung wird das Spiel auch regelmäßig mit grafischen Updates versorgt.
Witcher 3 Bewertungen und Auszeichnungen
Beinahe durchgängig konnte The Witcher 3 Bewertungen im Bereich von 90 Prozent erhalten. Für manche ist es das perfekte Spiel, was eigentlich nicht möglich ist, das ist ja unser Stadtgame, aber für andere das perfekte Spiel mit nur ganz leichten Abstrichen. In der Metawertung gehört das Spiel zu den am besten bewerteten Spielen aller Zeiten, was sich auch anhand der Verkaufszahlen von über 50 Millionen Einheiten erkennen lässt. Zahlreiche Gaming-Awards konnten Witcher 3 und die Erweiterungen abräumen. Dazu zählen der Golden Joystick Award, der Deutsche Computerspielpreis, der Steam Award, Game Awards und einige mehr. Auch neun Jahre nach dem Release gehört Witcher auf Steam nach wie vor in die Top 100 der aktuell am meisten gespielten Spiele.
Die Witcher Spiele-Reihe
Schon mit den beiden Vorgängerspielen hat CD Projekt gezeigt, dass man Rollenspiele entwickeln kann. Spielerisch unterscheiden sie sich im Kern nicht von dem dritten Teil, sind aber technisch in vielerlei Hinsicht limitierter und auch grafisch ist vor allem der erste Teil in die Jahre gekommen. Aber bei beiden Spielen ist es ebenfalls die Story, die dafür sorgt, dass man unbedingt weiterspielen möchte. Beide Spiele konnten nach Erscheinen schon die Marke von über einer Million verkaufter Einheiten erreichen, womit sie sich also längst nicht mehr um Geheimtipps handelten. Allerdings konnte erst der dritte Teil zum weltweiten Phänomen werden und stellt hinsichtlich der Bewertungen und Verkaufszahlen die trotzdem guten Vorgänger in den Schatten.
- Plattform:Mac, Windows
- Genre:Action-Rollenspiele
- Auslieferungsmedien:DVD-ROM
- Audience Rating: Freigegeben ab 18 Jahren
- The Witcher (2007)
- The Witcher 2: Assassins of Kings (2011)
- The Witcher 3: Wild Hunt (2015)
- Gwent: The Witcher Card Game (2018)
- Thronebreaker: The Witcher Tales (2018)
- The Witcher: Monster Slayer (2021)
Neben den drei Hauptspielen und den Erweiterungen sind auch noch Ableger erschienen. Das ist zum einen “Gwent”, das 2018 erschien und bei dem es sich letztendlich einfach um ein Kartenspiel handelt, das in der Witcher-Welt gespielt wird. Tatsächlich kann man es auch in Witcher 3 spielen, doch so ist es noch einmal eigenständig erschienen. Eigentlich als Erweiterung zu “Gwent” gedacht, erschien ein Jahr später “Thronebreaker: The Witcher Tales”, bei dem es sich um ein eigenständiges Rollenspiel handelt. Gespielt wird allerdings aus isometrischer Perspektive. Dieser Ableger erhielt von den Spielemagazinen durchgängig gute Bewertungen.
CD Projekt
Ursprünglich als IT-Dienstleister unter dem Namen Optimus Ende der achtziger Jahre gestartet, gab es 2011 die Umfirmierung zu CD Projekt. Da hatte man bereits “The Witcher” auf den Markt gebracht und konnte sich somit als Spieleentwickler etablieren. 2011 brachte man die Fortsetzung heraus, die erstmals auf der hauseigenen REDengine lief. Spätestens mit dem dritten Teil der Reihe stieg der Börsenwert von CD Projekt deutlich an, sodass man sehr viele Freiheiten hatte. 2020 veröffentlichte man mit “Cyberpunk 2077” erstmals ein Spiel, das nicht im Witcher-Universum angesiedelt ist. Trotz einiger Startschwierigkeiten konnte sich das Spiel bis heute über 25 Millionen Mal verkaufen.
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- Audience Rating: Freigegeben ab 18 Jahren
Schon 2008 hatte man die Spieleplattform GOG.com gegründet. Der Name bedeutet “Good Old Games” und man fokussierte sich auf den Vertrieb älterer Spiele. Was auch bis heute ein wichtiger Bestandteil der Plattform geblieben ist. Dafür werden alte Spiele teilweise noch einmal so aufbereitet, dass sie auf modernen Systemen laufen können. Neben den eigenen Witcher-Spielen hat man sich mit den Jahren auch für neuere Spiele geöffnet. Diese werden heute ebenfalls über die Plattform vertrieben. Mit der Version 2.0, die 2017 erschien, hat man einen Client geschaffen, mit der plattformübergreifend Spiele-Bibliotheken verwaltet werden können.
Witcher Romane und Verfilmungen
Alles begann mit Kurzgeschichten, die erstmals von Andrzej Sapkowski veröffentlicht wurden. 1992 und 1993 folgten die zwei weiteren Kurzgeschichten-Bände “Das Schwert der Vorsehung” und “Der letzte Wunsch”. Mit “Das Erbe der Elfen” gab es dann erstmals 1994 einen vollständigen Roman, bis 1999 folgten vier weitere.
Aufgrund der Erfolge der Spiele konnten die Romane, die allerdings bis dahin durchaus in Kreisen von Fantasyfans schon bekannt waren, noch einmal einen neuen Schub erhalten. Schon Anfang des Jahrtausends gab es einen polnischen Kinofilm sowie eine Serie, die allerdings international kaum bekannt sind. Anders sieht das mit der Serie “The Witcher” aus, die seit 2019 auf Netflix zu sehen ist. In den ersten drei Staffeln schlüpfte Henry Cavill in die Rolle des Hexers.
Im Bereich der The-Witcher-Filme gibt es leider erst „The Witcher: Nightmare of the Wolf„, ein Anime Film. Für die Fans vom Witcher-Film wurde jedoch bereits von Netflix bestätigt, das der zweite Film „Sirens of the Deep“ zum Ende des Jahres 2024 veröffentlicht wird. Schauen wir uns den Erfolg des Spieles an, ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis ein großer Hollywood Blockbuster mit Geralt von Riva die Kinos erobern wird.
Fazit zum The Witcher 3 Computerspiel
Es lässt sich recht kurz sagen: Wer Rollenspiele und Fantasy mag, wird seinen Spaß mit The Witcher 3 haben. Das PC Spiel wird heute meist in der Game of the Year Edition verkauft, womit die beiden Erweiterungen schon enthalten sind. The Witcher 3 konnte bei Erscheinen einen riesigen Erfolg feiern und in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Abgesehen von der großartigen Grafik und Spielwelt sind es die Geschichten, die hier auf nichtlineare Weise gekonnt miteinander verbunden werden und am Ende ein großes Ganzes bilden. Nicht grundlos kehren Spieler auch Jahre nach dem Release immer wieder zu diesem Spiel zurück.