Wir sind Papst! – Marktl am Inn

Der Film „Wir sind Papst! – Marktl am Inn“ zeigt, wie ein kleines bayerisches Dorf von der Wahl Kardinal Ratzingers zum Papst auf den Kopf gestellt wird. Marktl am Inn, bisher ein ruhiger Ort, wird plötzlich zum Ziel für Touristen und Pilger aus aller Welt. Die Menschen im Dorf müssen sich schnell an den neuen Trubel gewöhnen, während sie gleichzeitig versuchen, ihren Glauben und ihre Traditionen aufrechtzuerhalten. Doch mit dem Ansturm kommt auch der Kommerz, und die Dorfbewohner beginnen, ihren neuen Ruhm kreativ zu nutzen.

Im Laufe des Films zeigt sich, wie die Dorfgemeinschaft auf die Herausforderungen der neuen Bekanntheit reagiert. Während einige den kommerziellen Nutzen des Papstruhms sehen, äußern andere Bedenken über den Verlust ihrer Ruhe und Authentizität. Das Geburtshaus des Papstes wird zum Mittelpunkt zahlreicher Spekulationen und Diskussionen. Kann Marktl am Inn seinen ursprünglichen Charakter bewahren, oder wird es im Schatten seines berühmtesten Sohnes zu einem weiteren kommerzialisierten Wallfahrtsort?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Die Dokumentation „Wir sind Papst! – Marktl am Inn“ erschien 2008 und dauert 91 Minuten. Regie führte Mickel Rentsch, der auch für das Drehbuch und den Schnitt verantwortlich war. Die Kameraarbeit übernahmen Frank Heidbrink, Manfred Schreiber und Mickel Rentsch. Produziert wurde der Film von Rentsch Film in Zusammenarbeit mit Abrakadabra Filmservice. Hubert Gschwendtner und Stefan Semmelmayr treten im Film als sie selbst auf, während auch Hubert Zeberer, Marianne Reichl, Stephan Semmelmayr und Eva Zeberer mitwirkten.

Gedreht wurde die Dokumentation in Marktl am Inn, dem Geburtsort von Papst Benedikt XVI., zwischen dem 1. März 2005 und dem 1. Juni 2006. Die Uraufführung fand am 22. Juni 2008 im Rahmen des Filmfests in München statt, während der deutsche Kinostart am 14. Mai 2009 erfolgte. Der Film erhielt eine Altersfreigabe von FSK 0 und richtet sich somit an ein breites Publikum.

Zusammenfassung & Story vom Film „Wir sind Papst! – Marktl am Inn“

Marktl am Inn, ein ruhiges Dorf in Oberbayern mit 2700 Einwohnern, erlebt am 19. April 2005 eine dramatische Veränderung. An diesem Tag wird Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst gewählt, wodurch das Dorf plötzlich weltweite Bekanntheit erlangt. Von da an zieht Marktl Pilger und Touristen an, die das Geburtshaus des neuen Papstes besuchen möchten. Der Film zeigt, wie der Ort mit dem unerwarteten Ansturm umgeht, während die Einwohner zwischen Glauben und Kommerz ihren Weg suchen. Produkte wie Papstbier, Vatikanbrot und Ratzinger Bratwurst prägen nun das Dorfbild.

Die neuen kommerziellen Entwicklungen stoßen jedoch nicht überall auf Begeisterung. Einige Produkte verschwinden nach anfänglichem Hype wieder aus dem Sortiment. Währenddessen bleibt Marktl im Fokus der Öffentlichkeit. Der Papst fliegt sogar über sein Heimatdorf und spricht aus der Luft zu den versammelten Menschen. Sein Geburtshaus, das sich in Privatbesitz befindet, wird zum Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Es gibt Überlegungen, es nach Amerika zu verkaufen und dort wieder aufzubauen, was das Dorf weiter in Aufruhr versetzt.

Ein Dorf im Wandel

Der Film zeigt das Leben in Marktl, das sich seit der Papstwahl grundlegend verändert hat. Die Einwohner müssen sich an den ständigen Trubel gewöhnen, den der neue Status als Geburtsort des Papstes mit sich bringt. Dennoch versuchen sie, ihre Traditionen und ihren Glauben zu bewahren, während sie gleichzeitig mit den Herausforderungen des zunehmenden Kommerzes konfrontiert werden. Die Dokumentation endet mit dem Papstbesuch im September 2006 und zeigt, wie die Marktler gemeinsam die Veränderungen meistern.

Kritiken und Fazit zum Film „Wir sind Papst! – Marktl am Inn“

Mickel Rentschs Dokumentarfilm „Wir sind Papst! – Marktl am Inn“ bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben eines kleinen bayerischen Dorfes, das durch die Papstwahl plötzlich weltweite Aufmerksamkeit erlangt. Rentsch dokumentiert die absurden und oft humorvollen Auswirkungen des plötzlichen Ruhms auf die Dorfbewohner, die zwischen Stolz und Kommerz ihren Platz suchen. Ohne Off-Kommentar lässt er die Szenen für sich sprechen und zeigt, wie die Marktler versuchen, die neuen Gegebenheiten zu bewältigen. Dabei schafft er es, die Balance zwischen Satire und Mitgefühl zu halten, ohne die Dorfbewohner bloßzustellen.

Die Kritik am zunehmenden Kitsch und der Vermarktung des Papstruhms wird geschickt eingebunden, ohne den Humor des Films zu untergraben. Besonders in den Tagen vor dem Besuch des Papstes gewinnt die Dokumentation an Tempo und Intensität. Obwohl einige Szenen wiederholend wirken, bleibt der Film unterhaltsam und zeigt die Absurdität des neuen Alltags in Marktl. Rentsch präsentiert die Dorfbewohner als Menschen, die in der Flut des plötzlichen Ruhms ihre Identität und ihren Glauben bewahren wollen, auch wenn dies manchmal auf kuriose Weise geschieht.

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