El Clan
„El Clan“ basiert auf wahren Ereignissen und zeigt eine Familie, die mitten in Buenos Aires ein Doppelleben führt. Arquímedes Puccio nutzt seine Kontakte, um einen perfiden Plan umzusetzen. Mit Hilfe seines Sohnes Alejandro entführt er wohlhabende Bekannte, um Lösegeld zu erpressen. Während die Opfer unter grausamen Bedingungen gefangen gehalten werden, lebt die Familie unbehelligt weiter. Alejandro, ein angesehener Sportler, gerät immer tiefer in den Sog der Verbrechen. Sein Vater kontrolliert ihn mit eiserner Hand, während er weiterhin nach neuen Opfern sucht. Die Familie wächst in Wohlstand, doch der Druck steigt.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Guillermo Francella, Peter Lanzani, Lili Popovich (Schauspieler)
- Pablo Trapero(Regisseur) - Pablo Trapero(Autor) - Pablo Trapero(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Immer deutlicher zeigen sich erste Risse im System. Alejandros Gewissen beginnt zu rebellieren, während sich weitere Angehörige von den Machenschaften distanzieren. Die Polizei wird aufmerksam, und erste Ermittlungen setzen Arquímedes unter Druck. Die Spannungen eskalieren, als ein weiterer Entführungsversuch scheitert. Die Gefahr, aufzufliegen, steigt mit jedem Tag. Alejandro steht vor einer Entscheidung, die sein Leben für immer verändern wird. Wird er sich aus dem Griff seines Vaters befreien oder bleibt er Teil des tödlichen Plans?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Pablo Trapero führte 2015 Regie bei „El Clan„, einem argentinischen Kriminalfilm, der auf wahren Ereignissen basiert. Das Drehbuch stammt ebenfalls von Trapero, während Pedro und Agustín Almodóvar als Produzenten fungierten. Die Kamera übernahm Julián Apezteguia, die Musik komponierte Vicente D’Elía. Die Geschichte dreht sich um die Puccio-Familie, die in den 1980er-Jahren in Buenos Aires durch Entführungen und Erpressungen zu Reichtum gelangte. In den Hauptrollen spielen Guillermo Francella als Arquímedes Puccio, Peter Lanzani als Alejandro Puccio und Lili Popovich als Epifanía Puccio. Gastón Cocchiarale verkörpert Maguila Puccio, Giselle Motta spielt Silvia Puccio, Franco Masini stellt Guillermo Puccio dar und Antonia Bengoechea übernimmt die Rolle der Adriana Puccio. Stefanía Koessl ist als Mónica zu sehen.
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gewann Pablo Trapero den Silbernen Löwen. „El Clan“ wurde außerdem beim Toronto International Film Festival mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet. Beim Goya Award 2016 gewann der Film in der Kategorie „Bester iberoamerikanischer Film“. Guillermo Francella erhielt den Platino Award als bester Schauspieler. Weitere Nominierungen gab es unter anderem für den Ariel Award, den Forqué Award und mehrere technische Kategorien. Die Dreharbeiten fanden von Ende 2014 bis Anfang 2015 statt, unter anderem in Buenos Aires. Mit einer Laufzeit von 110 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren bietet der Film eine düstere Darstellung der Verbrechen des Puccio-Clans.
Zusammenfassung & Story vom Film „El Clan“
Die Puccio-Familie lebt in einem wohlhabenden Stadtteil von Buenos Aires. Nach dem Falklandkrieg verliert Arquímedes Puccio seine Position im Geheimdienst und beginnt, Menschen aus vermögenden Familien zu entführen. Sein ältester Sohn Alejandro hilft ihm dabei, Opfer auszuwählen. Die erste Entführung betrifft seinen Freund Ricardo Manoukian, dessen Familie das Lösegeld zahlt. Dennoch tötet Arquímedes das Opfer, um keine Spuren zu hinterlassen. Alejandro hadert mit seinem Gewissen, bleibt jedoch im Geschäft. Mit dem erpressten Geld eröffnet die Familie ein Sportgeschäft. Währenddessen lernt Alejandro Mónica kennen, die seine Freundin wird. Trotz wachsender Zweifel beteiligt er sich an weiteren Verbrechen.
Die Familie verübt weitere Entführungen, darunter die von Eduardo Aulet. Arquímedes und seine Komplizen täuschen Verhandlungen vor, töten das Opfer jedoch sofort. Inzwischen kehrt Argentiniens Demokratie zurück, und frühere Militärkontakte warnen Arquímedes vor einer veränderten politischen Lage. Guillermo, der jüngste Sohn, verlässt das Land und fordert Alejandro auf, sich zu distanzieren. Als sich Alejandro zurückzieht, scheitert die nächste Entführung. Arquímedes reagiert mit Gewalt und zwingt Alejandro, Maguila aus dem Ausland zurückzuholen. Kurz darauf entführen sie Nélida Bollini de Prado, doch ihre Gefangenschaft zieht Aufmerksamkeit auf sich.
Das Schicksal der Puccio-Familie nach dem Prozess
Die Polizei greift ein, verhaftet die Familie und befreit das Opfer. Der Fall löst in den Medien großes Aufsehen aus. Während der Untersuchung lehnt Arquímedes ein Geständnis ab, obwohl die Beweise überwältigend sind. Alejandro verzweifelt an der Situation und versucht, sich das Leben zu nehmen, überlebt aber schwer verletzt. Sein Umfeld glaubt weiter an seine Unschuld. Trotz des Verrats seines Vaters verteidigt er ihn lange. Arquímedes bleibt dabei, dass er nur Befehle ausgeführt habe. Die übrigen Familienmitglieder geraten zunehmend in Distanz zu ihm. Keiner verteidigt ihn vor Gericht.
Die abschließenden Texte im Film zeigen das Schicksal der Beteiligten. Alejandro stirbt 2008 an einer Lungenentzündung, nachdem er jahrelang in Haft verbracht hat. Maguila entzieht sich seiner Strafe und lebt jahrelang im Ausland. Guillermo bleibt verschollen, während Epifanía und Silvia mangels Beweisen freikommen. Adriana ändert ihren Nachnamen und zieht zu Verwandten. Arquímedes verbringt viele Jahre im Gefängnis, wo er Jura studiert. Nach seiner Entlassung lebt er isoliert und stirbt 2013 an einem Schlaganfall. Niemand erhebt Anspruch auf seinen Leichnam, weshalb er anonym begraben wird.
Kritiken und Fazit zum Film „El Clan“
Pablo Traperos Film „El Clan“ zeigt die düstere Geschichte der Puccio-Familie im Buenos Aires der 1980er-Jahre. Nach außen hin erscheint die Familie als Inbegriff bürgerlicher Normalität, während sie im Verborgenen grausame Verbrechen begeht. Patriarch Arquímedes Puccio, verkörpert von Guillermo Francella, führt die kriminellen Machenschaften mit eiserner Hand. Sein Sohn Alejandro, gespielt von Peter Lanzani, gerät in einen inneren Konflikt zwischen familiärer Loyalität und moralischen Bedenken. Trapero inszeniert diese wahre Begebenheit mit einer Mischung aus Thriller-Elementen und Familiendrama, wodurch die Spannung konstant aufrechterhalten wird. Die kontrastreiche Darstellung von häuslicher Idylle und brutaler Kriminalität verstärkt die beklemmende Atmosphäre des Films.
Die schauspielerischen Leistungen sind beeindruckend: Francella verleiht dem Familienoberhaupt eine beängstigende Präsenz, während Lanzani die Zerrissenheit Alejandros authentisch vermittelt. Die musikalische Untermalung, insbesondere der Einsatz von Popsongs, schafft einen verstörenden Kontrast zu den gezeigten Grausamkeiten. „El Clan“ bietet nicht nur einen packenden Einblick in die Abgründe einer Familie, sondern reflektiert auch die gesellschaftlichen Umbrüche Argentiniens jener Zeit. Der Film regt zum Nachdenken über Moral, Loyalität und die Auswirkungen politischer Systeme auf das Individuum an. Ein sehenswertes Werk, das lange nachwirkt.